5 häufige ETF Fehler die Investoren machen

5 häufige Fehler die Investoren machen

Man mag meinen, dass mittlerweile doch bestimmt jeder in ETFs investiert – dem ist leider nicht so. Zwar gibt es einen Lichtblick, denn 2021 haben rund 12,1 Millionen Deutsche in Aktien, Fonds oder ETF´s investiert. Damit investieren jedoch nur 6% der deutschen Bevölkerung an der Börse. Im Vergleich zu anderen Ländern ist das jedoch ein höchst geringer Anteil. Bei unserem Nachbarn, der Niederlande, liegt der Anteil dagegen bei 30%.

Die häufigste Ursache, die immer wieder an uns kommuniziert wird: Ich traue mich nicht, ich habe Angst etwas falsch zu machen. Deshalb gibt es in der heutigen Ausgabe 5 Fehler, die wir bei ETF-Investoren immer wieder sehen und die vermeiden kannst und solltest. 

So bist du bestens gewappnet und kannst dich mit der richtigen Strategie und geballten Finanzwissen dich auf das Börsenparkette trauen!

Fehler Nr. 1: Ohne konkretes Ziel investieren

Geld sparen, in Aktien investieren oder für das Alter vorsorgen. All das sind schöne Vorsätze, doch richtige Ziele sehen anders aus. Einer der 5 häufigen ETF Fehler dabei ist es deswegen, ohne konkretes Ziel zu investieren. Dabei sind Finanzziele die halbe Miete, denn sie geben Orientierung, motivieren uns und sorgen für Erfolgserlebnisse. Denn wenn du nicht weißt, warum du es tust, wieso solltest du es dann tun? Nicht nur das, wer sein Ziel nicht kennt, weiß auch gar nicht wie stark man ins Risiko gehen sollte, welche Anlageform man wählen sollte und wie man dieses Ziel mit dem richtigen Investment erreicht. Dir fällt es sicherlich leichter, Geld beiseitezulegen, wenn du einen guten Grund dafür hast: Sparen für den nächsten Urlaub oder gut angelegtes Geld für die Altersvorsorge zum Beispiel. Damit setzt du Prioritäten im Leben und gibst dem Ganzen eine klare einheitliche Struktur.

Um deine Ziele zu definieren und für jedes Ziel eine passende Anlageform zu finden, kannst du das magische Dreieck der Geldanlage zur Hilfe nehmen. Denn es hilft dir herauszufinden, in welcher Ausgangssituation du dich befindest und wo du hin willst. Wichtig dabei ist auch zu wissen, welchen Wert du deinen Geldanlagen zuschreibst und wie du Prioritäten setzt. Nur wer seine Investitionsziele kennt, kann gute Anlageentscheidungen treffen.

Ziele definieren mit Hilfe des magischen Dreieck der Geldanlage

5 häufige ETF Fehler

Also, wie kann dir das magische Dreieck nun helfen? Ganz einfach: Es zeigt dir auf, welche Eigenschaften Geldanlagen überhaupt haben können. Dabei besteht es aus drei Seiten: Der Rendite, der Sicherheit und der Verfügbarkeit.

Rendite: Beim Investieren steht für viele natürlich die Rendite im Vordergrund. Wer möchte mit seiner Anlage auch nicht möglichst viel Geld erzielen? Dem gegenüber steht allerdings die Sicherheit. Nur wer risikoreich investiert, kann sehr hohe Gewinne erzielen.

Sicherheit: Ist dir eine sichere Geldanlage vielleicht wichtiger als die höchste Rendite? Dann spielt für dich der Faktor Sicherheit bei der Investitionsentscheidung eine große Rolle. Er beschreibt, wie stark die Geldanlage schwankt. Genauer gesagt: Wie viel Geld könntest du potenziell verlieren? Welche Schwankungen könnten du und deine Situation verkraften?

Verfügbarkeit: Die Verfügbarkeit definiert, wie schnell du an deine Anlage rankommst. Also wie schnell du das investierte Geld und das vermehrte Vermögen in Bankguthaben umtauschen kannst.

Die drei Punkte im magischen Dreieck sind alle eng miteinander verknüpft. Wichtig dabei ist zu wissen, dass eine Geldanlage nie alle drei Eigenschaften gleichzeitig abdecken kann. Maximal zwei der drei Punkte kann erfüllt werden. Wenn dir Sicherheit und schnelle Verfügbarkeit wichtig sind, musst du dafür auf hohe Renditechancen verzichten. Die schnelle Verfügbarkeit ist dir nicht so wichtig und Schwankungen kannst du verkraften, da dein Anlagehorizont weit in der Zukunft liegt? Dann lohnt sich für dich eine Chancenorientierte Investition.

Fehler Nr. 2 Kurzfristige Geldanlage in ETFs

Es ist wie mit dem Abnehmen und Crashdiäten: Am Anfang läuft alles ganz gut und du siehst erste Erfolge. Die ersten 2 Kilo hast du ziemlich fix abgenommen. Doch dann kommt ein Geburtstag nach dem anderen und die Torte und Partychips lassen dir keine Ruhe. Schwupps hast du am Ende sogar mehr auf den Hüften als vor deiner Diät.

So verhält es sich auch mit der kurzfristigen Geldanlage. Deine Geldanlage steigt im Wert und das für mehrere Monate hinweg. Doch dann bist du auf das Geld angewiesen, weil eine Reparatur am Auto dringend nötig ist. Und das natürlich genau dann, wenn gerade eine Tiefphase an der Börse begonnen hat. Deine Rendite hat sich in kürzester Zeit in Luft aufgelöst und dein Depot steckt in roten Zahlen.

Wer kurzfristig sein Geld in ETFs investiert, erhöht sein Risiko enorm ein Teil davon zu verlieren. Denn bei einer kurzen Haltedauer können Schwankungen an der Börse sehr stark sein. Der maximale Verlust und auch die maximal mögliche Rendite liegen sehr nah beieinander. Mit dem aktiven Traden in ETFs kann die Gesetzmäßigkeit der Efficient Market Theory nicht richtig greifen. Diese Theorie besagt, dass Finanzmärkte effizient sind und schon alle Informationen bepreist haben und somit langfristig besser performen als der beste Finanzguru mit einer Analyse des Marktes und Insiderwissen es jemals schaffen könnte, geschweige denn als Hobby-Aktieninvestor im heimischen Büro. Diese Theorie ist eine elementar wichtige Theorie der Finanzmathematik und hat deshalb auch einen Nobelpreis erhalten.

Zudem sieht man an historischen Renditen beispielsweise, dass eine Investition in den DAX (deutsche Aktienindex) immer Gewinne erzielt, wenn eine Haltedauer von mindestens 15 Jahre eingehalten wird. Investierst du beispielsweise dagegen nur 2-3 Jahre 5.000€ in den MSCI World, dann kann es sein, dass du ausgerechnet den Zeitraum erwischt, in dem es mal nicht so gut läuft. Auch wenn du mit dieser Taktik schon einmal gute Erfahrungen gemacht hast. Es ist gut möglich, so einiges an Geld zu verlieren.

Würdest du die 5.000€ jedoch für weitere 7 Jahre liegen lassen, ist die Chance groß mit einem Gewinn rauszugehen.

Fehler Nr. 3 Blind in ETFs investieren

Googelt man nach der „besten Aktie 2022“ erhält man 27 Millionen Ergebnisse. Es gibt viele selbsternannte Finanzprofis, die dir alle den einen ultimativen Tipp an die Hand geben. Doch auch mit Expertentipps von seriösen Anbietern solltest du vorsichtig umgehen. Finanzmagazine und Co. neigen dazu, Aktien und ETFs und den Vordergrund zu stellen, die gerade angesagt sind. Doch solchen Tipps blind zu vertrauen kann zu Verlusten führen. Denn um bei Trends einzusteigen und damit Gewinne zu erzielen ist es extrem wichtig, den perfekten Zeitraum zu erwischen. Und das schaffen die allerwenigsten. Außerdem verführt es dazu, die Diversifikationsgrundsätze über Board zu werfen. Eine chaotische Depotaufteilung mit geringer Rendite können die Folge sein.

Viel wichtiger ist es, selbst zu lernen, wie man Aktienkurse analysiert und die Kennzahlen versteht. Außerdem sollte die richtige Auswahl des eigenen Depots auf Basis seines Risikoprofils und seiner Strategie getroffen werden. Du willst wissen, wie man ein perfektes Depot zusammenstellt? All das lernst du in unserem ETF-Onlinekurs, ab September geht es wieder los! Trag dich in die unverbindliche Warteliste ein und du wirst rechtzeitig zum nächsten Start im September informiert.

Fehler Nr. 4 Überschneidungen im Depot

Mal angenommen, du bist  im MSCI World investiert und möchtest einen Digitalisierungs-ETF mit in dein Depot aufnehmen. Du weißt, dass moderne digitale Technologien unseren Alltag genauso revolutionieren wie die globale Ökonomie und Politik. Die schnelle Entwicklung von Computertechnologien führt zu einem schnellen Anstieg des Absatzmarktes. Kurzum glaubst du an die Digitalisierung und den einhergehenden Fortschritt und daran, dass mit Investitionen in Digitalisierung-ETFs starke Renditen möglich sind. Also investierst du neben dem MSCI World auch noch einen kleinen Teil deines Depots in diesen Digitalisierungs-ETF. Du denkst, du kannst damit dein Depot weiter diversifizieren und breit streuen.

Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Ein weiterer Punkt  den man erwähnen muss, um 5 häufige ETF Fehler zu vermeiden ist, Überschneidungen im Depot zu haben. hast du einzelne Unternehmen in deinem Portfolio übergewichtet. Im MSCI World sind schon viele Tech-Unternehmen vertreten, wie z.B. Alpha und Microsoft u.v.m. Durch den Digitalisierungs-ETF hast du nicht nur eventuell Unternehmen doppelt im Depot, sondern allgemein einen starken Fokus auf die Tech-Branche.

Anstelle für mehr Diversifikation zu sorgen, hast du also genau das Gegenteil gemacht und dich sehr Tech-Lastig aufgestellt. Das ist auch gar kein Problem, wenn genau das dein Ziel war und dein Risikoprofil und deine Anlagestrategie das zulassen. Möchtest du allerdings auf eine breite Streuung setzen, um dein Risiko so gering wie möglich zu halten, wäre z.B. neben dem MSCI World ein Energie-ETF vielleicht eine Alternative zum Digitalisierungs-ETF. Hier läufst du zum aktuellen Zeitpunkt nicht Gefahr, in ähnliche Branchen oder sogar doppelt in Unternehmen zu investieren. Du siehst: einfach mal in den MSCI World investieren ist ein guter Anfang, aber langfristig noch kein ausgeklügeltes Portfolio. 

Fehler Nr. 5 Nicht für Krisenzeiten gewappnet sein

Der Zyklus an der Börse verläuft wellenartig, mal geht es mit den Aktienkursen rauf, mal runter. Das ist ganz normal und auch Krisen wird es immer geben. Aber nicht nur der Konjunkturzyklus hat seine Hochs und Tiefs, sondern auch die Wirtschaft und das Leben im Allgemeinen. Du solltest nicht nur dein Depot genügend absichern, indem du langfristig und breit gestreut investierst, sondern auch deine Finanzen im Allgemeinen regelst. Niemand kann Ereignisse wie Wasserschäden, Trennungen, Jobverlust oder Krankheiten voraussehen. Manchmal werden sie von äußeren Faktoren wie neuen Gesetzen, wirtschaftliche Entwicklungen oder Krisen beeinflusst.

Deswegen ist es sehr wichtig, einen Notgroschen zu haben, bevor du in Aktien oder ETFs investierst. Stell dir vor, du hast deine gesamten Ersparnisse in ETFs investiert und benötigst aber dringend Geld. Man muss ja nicht immer vom Worst-Case ausgehen. Vielleicht flattert unerwartet eine Heizkosten-Nachzahlung ins Haus oder die Waschmaschine geht kaputt. Dein Ziel war es aber, das Geld in deinem Depot für mindestens 10 Jahre liegen zulassen, damit der Zinseszins wirken kann. Du hast aber keinen anderen finanziellen Puffer, also nimmst du doch Geld aus deinen ETFs raus. Das wäre doch einfach zu schade oder nicht?

Deswegen: Baue dir ein ordentliches finanzielles Polster auf, bevor du in eine Geldanlage investierst und sichere deine persönlichen Risiken gut ab.

Du willst jetzt noch genauer wissen, wie man sein Depot jetzt insbesondere in Krisenzeiten schützt. Die wichtigsten Punkte haben wir in einem anderen Blogartikel für dich zusammengefasst.

Fazit

Wie du siehst, ist es gar nicht so schwer die 5 häufige ETF Fehler zu vermeiden. Das allerwichtigste beim Investieren ist jedoch: ANFANGEN. Du weißt nicht genau wie du den ersten Schritt machen sollst und möchtest unbedingt starten? Unser ETF-Durchstarter-Kurs ist dann eine tolle Möglichkeit in die Welt der ETFs einzutauchen und viel Wissen mitzunehmen. Er hilft dir dabei endlich zu starten und dein Geld langfristig zu investieren.

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