Fünf Mythen übers Investieren

mythen übers investieren

„In Aktien zu investieren ist zu risikoreich“? „Sparen ist besser als Investieren“? Oder „Investieren ist nur was für reiche Leute? Es sind Mythen wie diese, die viele Börsen-Anfänger von Investitionen abhält und sie lieber weiter ihr Sparbuch füttern. Beim Thema Geldanlage fühlen sich viele von der Informationsflut überrollt – kein Wunder, dass dazu so viele Mythen übers Investieren kursieren. Um dir zu zeigen, dass nicht alles was über die Börse gesagt wird, der Wahrheit entspricht unterziehen wir den fünf häufigsten Mythen übers Investieren einen Faktencheck.

Mythos 1) Sparen ist besser als Investieren

Geld auf dem Tagesgeldkonto liegen zu haben ist per se nichts Schlechtes und sogar bis zu einem gewissen Grad wichtig. Es geht ja darum heute Geld für morgen beiseite zulegen, um sich auf die Zukunft vorzubereiten. Oder auch heute etwas dafür zu tun, dass dein zukünftiges Ich davon etwas hat.

Grundsätzlich sollte man ca. 3 Netto-Monatsgehälter auf dem Konto parken. So bist du für alle Fälle gewappnet. Man hat sozusagen einen Notgroschen beiseite liegen. An diesen Notgroschen kann man gehen, wenn die Waschmaschine oder das Auto kaputt geht. Oder wenn eine hohe Heizkostennachzahlung kommt. Eben all die Dinge die unvorhergesehen und mit hohen Kosten verbunden sind.  Die man nicht mal eben aus der Portotasche zahlen könnte. Ein Urlaub stellt für mich übrigens keinen Notfall dar 😉

Apropos Urlaub: Es macht aber auf jeden Fall Sinn, monatlich einen bestimmten Beitrag für den Urlaub auf ein Extra-Konto zu überweisen. So kann man bei der Buchung direkt davon abschöpfen und muss nicht an den Notgroschen dran. Auch für kurz- oder mittelfristige Ziele macht es Sinn, das angesparte Vermögen dabei auf dem Konto zu lassen. Wie z.B. das Eigenkapitel für eine Immobilie oder eine langersehnte Weiterbildung oder Reise.

Ich würde bei dem Notgroschen oder Extra-Konto für Träume nur auf das klassische Sparbuch verzichten und es lieber auf ein Tagesgeldkonto fließen lassen. Das Tagegeldkonto ist einfach ein bisschen flexibler für diese vorhaben. Beim Sparbuch hat man eine Kündigungsfrist von 3 Monaten. Bei mittelfristigen Zielen (ca. ein Zeitraum von 3-5 Jahren) lohnt sich eventuell sogar ein Festgeldkonto. Dort parkst du zu einem festgelegten Zeitraum dein Geld und kannst etwas mehr Zinsen als auf dem Tagesgeldkonto bekommen.

Und was ist jetzt mit dem Investieren? Ist es tatsächlich schlechter als sparen?

Nein! Der erste von fünf Mythen übers Investieren kann direkt widerlegt werden. Sparen und Investieren schließen sich nicht gegenseitig aus. Sie stellen keine gegenseitige Alternative dar. Nur alles was über den Notgroschen und kurz- sowie mittelfristige Ziele hinausgeht ist definitiv besser als der Börse investiert. Wie die Altersvorsorge & Co. Also langfristige Ziele mit einem Anlagehorizont von 10- 15 Jahren oder mehr.

Hierbei gibt es für dich ein paar Punkte zu beachten, damit die Investition sich genauso oder noch mehr lohnt als das Sparbuch:

Wirklich nur das Geld anlegen, dass man lange Zeit nicht benötigt:

Denn wenn du dein Geld lange genug an der Börse investierst, kannst du dein Risiko wirklich gut minimieren. An historischen Renditen sieht man beispielsweise, dass eine Investition an den DAX immer Gewinne erzielt werden kann. Voraussetzung ist eine Haltedauer von mindestens 15 Jahren.

Investierst du beispielsweise dagegen nur 2-3 Jahre 5.000€ in den MSCI World kann es sein, dass du ausgerechnet einen schlechten Zeitraum erwischt. Auch wenn du mit dieser Taktik schon einmal gute Erfahrungen gemacht hast. Es ist gut möglich, so einiges an Geld zu verlieren.

Würdest du die 5.000€ jedoch für weitere 7 Jahre liegen lassen, ist die Chance groß mit einem Gewinn rauszugehen. Auch eine der wichtigsten finanzmathematischen Theorie, die Efficient Market Theory besagt, dass Finanzmärkte effizient sind und schon alle Informationen bepreist haben. Somit performen Märkte automatisch besser auf langfristige Sicht gesehen, als der erfolgreichste Trader mit allen Insiderwissen es jemals schaffen könnte.

Diese Theorie ist eine elementar wichtige Theorie der Finanzmathematik und hat deshalb auch einen Nobelpreis erhalten.

So breit wie möglich streuen:

Eine ebenfalls bedeutende Theorie der Finanzmathematik ist die Modern Portfolie Theory von Markowitz. Kernaussage dieser Theorie ist, dass mit Diversifikation eine möglichst hohe Rendite mit möglichst geringem Risiko erreicht werden kann. Also wenn du dein Geld breit genug streust, kannst du damit das Risiko ebenfalls so gering wie möglich halten. Dein Portfolio sollte also breit über alle möglichen Länder, Unternehmen und vielleicht sogar Anlageklassen verteilt werden.

Wenn du meine vorherigen Blogartikel fleißig gelesen hast, weißt du wie du das am besten erreichst: Ja klar, mit ETFs. Falls nicht, schau mal in diesen Beitrag rein. Dort erkläre ich ganz fundiert was ETFs genau sind.

Mythos 2) Man kann nur investieren, wenn man viel Geld hat

Diese Aussage kann ich ganz klar als Mythos identifizieren. Wichtiger als die Investierte Summe ist die Zeit, in der das Geld an der Börse arbeiten kann. Man kann an der Börse schon bei manchen Depots mit einem Euro im Monat starten. Deshalb:  Egal wie viel oder wie wenig Geld ihr habt – fang erstmal einfach an! Je früher desto besser. Denn Zeit ist mehr Wert als die Summe an Geld.

Stichwort: Zinseszinseffekt. Um den Zinseszinseffekt zu erklären, gleich mal ein Beispiel: Lena investiert monatlich 100€ in den MSCI World. Dabei erzielt sie eine durchschnittliche Rendite von 5%. Nach 10 Jahren hat Lena ein Vermögen von ca. 15.500€ aufgebaut. Von den 15.500€ hat sie selbst 12.000€ angespart und 3.500€ durch Zinsen erwirtschaftet.

Lena ist überrascht, wie gut die Investition geklappt hat und entscheidet sich ihren monatlichen Sparplan von 100€ monatlich bis zur Rente beizubehalten.  Das Kapital will sie als private Altersvorsorge zu nutzen. 30 Jahre später geht Lena dann in Rente und ihr Depot ist gut gefüllt. Sie hat mittlerweile ein Guthaben von 148.000€ auf ihrem Depot! Von dem Guthaben sind 48.000€ allein nur durch den Zinseszins-Effekt zustande gekommen! Eine ganz schön große Summe.

Wie du siehst musste Lena anfangs kein großes Vermögen an der Börse investieren, um vom Zinseszinseffekt zu profitieren. Auch schon kleine Beträge lohnen sich! Wichtig dabei ist nur dranzubleiben und so lange wie möglich das Geld im Depot zu halten.

Mythos 3) Investitionen an der Börse ist für den Normalbürger zu risikoreich

Stimmt nicht! Wieder einer von vielen Mythen übers Investieren. Sogar das Gegenteil ist der Fall! Es ist zu risikoreich NICHT zu investieren. Die Inflation frisst den Wert deines Geldes auf dem Sparbuch mit derzeit ca. 7%.  Ich bin grundsätzlich ein sehr positiver Mensch und gehe mal davon aus, dass die Inflationsrate definitiv auch wieder sinken wird. Aber auch wenn wir eine gesunde Inflationsrate von 2% haben, verliert dein Geld regelmäßig 2% des Wertes.

Nehmen wir an du hast 10.000€ auf dem Sparbuch und eine Inflation von durchschnittlich 2%. Nach einem Jahr hast du faktisch gesehen immer noch diese 10.000€ auf dem Konto. Die Kaufkraft beträgt dann aber nur noch ca. 9.800€. Nach 5 Jahren siehst du immer noch 10.000€ auf dem Kontoauszug. Der Wert dieser 10.000€ liegt zu diesem Zeitpunkt dann sogar nur noch bei ca. 9.060€.

Hättest du die 10.000€ in einem MSCI World angelegt, der eine Durchschnittliche Jahresrendite von 7,9% hat, hättest du 5 Jahre später 14.600€ auf dem Depot. Inflationsbereinigt beträgt die Kaufkraft dann immer noch 13.200€.

Natürlich besteht bei Investitionen an der Börse immer noch ein Restrisiko. Aber das Risiko Geld liegen zu lassen ist einfach größer. Und wie vorhin schon erwähnt kann man Risiken minimieren. Und zwar indem man sich einen Notgroschen aufbaut, so breit wie möglich streut (z.B. in ETFs investiert) und das Geld langfristig im Depot hält.

Mit dem ETF-Durchstarter Kurs zum Börsen-Profi 

Es gibt noch weitere Möglichkeiten das Risiko im eigenen Depot zu reduzieren – das lernen wir beispielsweise im ETF-Durchstarter Kurs mit unseren Teilnehmenden. Wenn du der Inflation endlich den Kampf ansagen möchtest und erfolgreich an der Börse investieren möchtest, ist mein ETF-Onlinekurs ganz sicher was für dich.

Mitte September, in einem Monat, geht es wieder los und gemeinsam bauen wir dir ein fundiertes Finanzwissen zum Thema Börse & ETFs auf, ermitteln dein persönliches Risikoprofil und setzen dein individuelles Portfolio gemeinsam um. In nur 4 Wochen wirst du auch erfolgreiche Investorin. So lernst du mit Leichtigkeit und vor allem mit Spaß die wichtigsten Skills zum Investieren. Und du fällst ganz sicher auf keine Mythen übers Investieren mehr rein. Hier gelangst du zur Warteliste, auf der du dich gleich anmelden solltest.

Mythos 4) Wenn die Kurse sinken ist kein guter Zeitpunkt, um an der Börse einzusteigen

Es ist einer der hartnäckigsten Mythen übers Investieren. Natürlich gibt es an der Börse Schwankungen – das Geld wird nicht konstant angelegt mit X % Verzinsung. Mehr Rendite bedeutet auch eben ein bisschen mehr Risiko einzugehen. Wenn das Depot rot und man im Minus ist, heißt das nicht, dass man schon instant Verluste gemacht hat.

Das sind nur aktuelle Buchwerte. Man realisiert diese Verluste erst, wenn man sie realisiert – also verkauft! Deshalb ist das einfach der denkbar schlechteste Zeitpunkt seine ETFs in diesem Zeitraum zu verkaufen (wenn man sie nicht braucht).

Krisen als Chancen nutzen

Es ist sogar der Gegenteil der Fall, was viele nicht wissen! Wenn wir eine Krise haben und die Kurse fallen, dann kann ich „billig einkaufen“. Sofern ich langfristig investiere. Man muss also umgekehrt denken und nachkaufen in Tiefzeiten. Warren Buffet & Co sagen immer: Für junge Menschen ist das Beste für ihre Finanzen was passieren kann eine Krise. Denn wir haben noch genug Zeit diese Krise auszusitzen.

Wenn man kurz vor der Rente steht und das Geld braucht ist das natürlich nicht besonders vorteilhaft – aber dafür gibt es Strategien und Entspar- bzw. Entnahmepläne. Auch das lernen wir im Kurs. 5 – 8 Jahre vor Renteneintritt wird strategisch umgeschichtet, um das größtmögliche Potential aus dem Depot rauszuholen.

Wenn bis zur Rente noch 25 Jahre hin ist, sollten uns fallende Kurse gar nicht interessieren, geschweige denn den großen emotionalen Fehler machen alles zu verkaufen. Ganz im Gegenteil.  Wir sollten die Chance nutzen und gut nachkaufen, sofern wir die Möglichkeit dazu haben.

Der Mythos ist einfach nur falsch! Für die meisten von uns ist aktuell der beste Zeitpunkt, um zu starten und mit guten Gewinnen rauszugehen

Mythos 5) Man braucht ein mathematisches Verständnis, um an der Börse erfolgreich zu sein

Wer diesem Beitrag bis hierhin gefolgt ist, weiß: Das stimmt nicht! Viel wichtiger als mathematische Formeln sind die einfachen Grundregeln an der Börse. Ich wiederhole sie nochmal ganz kurz: Wer erfolgreich sein Geld an der Börse investieren will, setzt auf eine breite Streuung und lange Haltedauer.

Selbst der genialste Mathematiker kann auf die Nase fliegen, wenn er diesen beiden Grundprinzipien nicht folgt. Das ist nämlich sogar dem Mathe-Genie Isaac Newton passiert. Er investierte 1720 eine hohe Summe in nur eine Aktie, die zur damaligen Zeit heiß gehandelt wurde: der britischen South Sea Company. Der Kurs dieser Aktie hatte zu diesem Zeitpunkt seinen Höhepunkt jedoch schon erreicht und Newton verlor durch diese Investition 20.000 britische Pfund. Diese 20.000 britischen Pfund haben heute einen Wert von 3 Millionen US-Dollar.

Dieses Beispiel zeigt: Es kommt nicht auf das mathematische Verständnis an. Auch Profis müssen ihr Risiko mit Diversifikation und Langfristigkeit reduzieren und können nicht in die Glaskugel schauen und Aktienkurse vorhersagen.

Fazit

Was ist unser Fazit über die kursierenden Mythen übers Investieren? Wie du siehst, wird die Suppe nie so heiß gegessen, wie sie gekocht wird.  Das was man so hört und was so gesagt wird, gerade zum Thema Investieren, sollte man immer genau unter die Lupe nehmen. An den meisten Mythen übers Investieren steckt meist gar keine bis nur wenig Wahrheit drin. Wenn du von weiteren Mythen gehört hast, die ich für dich unter die Lupe nehmen soll, kannst du mir gerne eine WhatsApp Sprachnachricht schicken und ich werde sie dann in der nächsten Folge überprüfen.

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