Private Krankenversicherung – Diese Mythen halten sich hartnäckig

Private Krankenversicherung Mythen

Viele Menschen halten die private Krankenversicherung (PKV) für einen exklusiven Club: teuer, elitär und im Alter unbezahlbar. Doch stimmt das wirklich? In unserer aktuellen Podcastfolge haben wir genau hingeschaut – und fünf der bekanntesten Mythen über die PKV einem ehrlichen Praxis-Check unterzogen.

Ob du selbst überlegst, zu wechseln, oder einfach verstehen willst, wie das System funktioniert: In diesem Artikel bekommst du klare Antworten. Wie immer sachlich, ehrlich und mit dem Blick auf das, was für dich wirklich zählt.

Mythos 1: Die PKV ist im Alter unbezahlbar

Ein weitverbreiteter Irrglaube – aber nicht die ganze Wahrheit. Ja, die Beiträge zur privaten Krankenversicherung steigen im Laufe der Jahre. Das tun sie in der gesetzlichen Krankenversicherung übrigens auch. Aber: Wer heute in die PKV wechselt, zahlt zusätzlich sogenannte Altersrückstellungen. Diese Rückstellungen wirken wie ein Sparkonto, aus dem später steigende Kosten abgefedert werden. Je früher du einsteigst, desto mehr Rückstellungen kannst du aufbauen.

Außerdem gibt es einen gesetzlichen Zuschlag (10 % des Beitrags bis zum 60. Lebensjahr), der ebenfalls zur Beitragsstabilisierung im Alter beiträgt. Und: Auch Rentner:innen erhalten einen Zuschuss zur PKV, wenn sie gesetzlich rentenversichert sind.

Ein Rechenbeispiel: Viele Versicherte zahlen im Alter zwischen 300 – 600 € im Monat. Das klingt viel, ist aber vergleichbar mit der gesetzlichen Krankenversicherung – dort steigen die Beiträge nämlich abhängig vom Einkommen weiter. Wer im Alter ein hohes Einkommen oder eine hohe Rente hat, zahlt in der GKV mitunter deutlich mehr.

Mehr zur Beitragsentwicklung PKV vs. GKV findest du auch beim Verband der privaten Krankenversicherer.

Unser Tipp: Wer frühzeitig wechselt und auf einen hochwertigen Tarif achtet, kann sich auch im Alter gut absichern. Wichtig ist, sich beraten zu lassen und nicht nur auf den Beitrag zu schauen, sondern die langfristige Entwicklung mit einzubeziehen.

Mythos 2: Die PKV nimmt jeden auf

Leider nein. Die private Krankenversicherung funktioniert nach dem sogenannten Individualprinzip: Jede:r Versicherte wird einzeln geprüft. Das heißt konkret: Wenn du Vorerkrankungen hast, kann es zu Risikozuschlägen, Leistungsausschlüssen oder sogar einer Ablehnung kommen.

Je nach Erkrankung kann ein Wechsel unmöglich sein – oder es werden bestimmte Leistungen (z. B. für Rückenbeschwerden oder psychische Erkrankungen) ausgeschlossen. Auch Schwangerschaften und Kinderwunschbehandlungen können als Risikofaktoren bewertet werden.

Gerade deshalb ist es so wichtig, sich frühzeitig mit dem Thema zu beschäftigen. Wenn du jung und gesund bist, hast du die besten Karten für einen guten Tarif. Viele Versicherer bieten sogenannte „vereinfachte Gesundheitsprüfungen“ an – das spart Aufwand und erhöht die Chancen auf gute Konditionen.

Mythos 3: PKV lohnt sich nur für "Reiche"

Falsch gedacht. Es stimmt: Du kannst erst ab einem bestimmten Bruttojahreseinkommen in die private Krankenversicherung wechseln (2025: 73.800  €). Aber ob sich der Wechsel lohnt, hängt nicht nur vom Gehalt ab, sondern auch von deinem Lebensmodell, deiner Familienplanung und deinem Gesundheitszustand.

Besonders spannend ist die PKV für junge, gesunde Singles ohne Kinder – sie zahlen oft deutlich weniger als in der GKV, bekommen aber bessere Leistungen. Ein:e 30-jährige:r Selbstständige:r ohne Vorerkrankungen zahlt z. B. oft 300–400 € für einen hochwertigen Tarif mit Leistungen, die in der GKV nicht enthalten sind.

Anders sieht es aus, wenn du mehrere Kinder hast oder planst, in Teilzeit zu gehen. In der GKV sind Kinder beitragsfrei mitversichert – in der PKV musst du für jedes Kind einen eigenen Beitrag zahlen.

Fazit: Es kommt auf deine individuelle Lebenssituation an – eine pauschale Antwort gibt’s nicht. Eine professionelle Beratung kann dir helfen, die für dich passende Entscheidung zu treffen.

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Mythos 4: In der PKV bekommt man immer sofort einen Termin beim Arzt

Wünschenswert, aber nicht garantiert. Es stimmt: Viele privat Versicherte berichten von kürzeren Wartezeiten – aber das hängt stark von der Region, Fachrichtung und dem konkreten Arzt ab.

Manche Praxen priorisieren privat Versicherte, weil die Abrechnung einfacher und lukrativer ist. Andere wiederum vergeben Termine strikt nach Eingang oder Dringlichkeit. Und auch unter den privat Versicherten gibt es Unterschiede: Wer einen günstigen PKV-Tarif mit eingeschränkten Leistungen hat, erlebt ggf. ähnliche Wartezeiten wie gesetzlich Versicherte.

Was aber oft stimmt: Die Behandlungsmöglichkeiten sind umfangreicher. Zum Beispiel werden alternative Heilmethoden (wie Osteopathie oder Homöopathie), erweiterte Vorsorgeuntersuchungen oder Wahlleistungen im Krankenhaus (Einzelzimmer, Chefarztbehandlung) in vielen Tarifen übernommen.

Unser Tipp: Lass dich nicht von „schneller Termin“-Versprechen leiten. Wichtiger ist, dass die PKV zu deinen langfristigen Bedürfnissen passt – medizinisch und finanziell.

Mythos 5: In der PKV ist man automatisch besser versorgt

Nicht unbedingt. Ja, die PKV bietet oft umfangreichere Leistungen – aber: Du bekommst nur, was im Tarif steht. Anders als in der GKV gibt es keine gesetzlich vorgeschriebenen Mindeststandards. Das bedeutet: Ein günstiger PKV-Tarif kann sogar schlechter sein als der gesetzliche Schutz.

Worauf solltest du achten? Gute Tarife decken u. a. psychotherapeutische Behandlungen, Sehhilfen, Zahnbehandlungen (inkl. hochwertiger Materialien wie Keramik) und alternative Heilmethoden ab. Außerdem wichtig: freie Arztwahl, keine Begrenzung der Gebührenordnung (GOÄ), Leistungen bei Reha und Kur.

Aber: Qualität hat ihren Preis. Billigtarife locken mit niedrigen Beiträgen, sparen aber an Leistungen oder erhöhen die Beiträge schnell in späteren Jahren.

Deshalb gilt auch hier: Lass dich professionell beraten – und lies das Kleingedruckte genau. Bei Femance helfen wir dir dabei, die richtige Wahl zu treffen.

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Fazit

Die private Krankenversicherung ist kein Hexenwerk – aber auch keine Einheitslösung. Wer jung, gesund und gut informiert ist, kann mit einem durchdachten PKV-Tarif langfristig profitieren. Neben besseren Leistungen profitierst du auch von steuerlichen Vorteilen und planbaren Leistungen, wenn du dich richtig aufstellst.

Aber Achtung: Wer wechselt, ohne zu verstehen, worauf es ankommt, zahlt später oft drauf – mit fehlenden Leistungen, steigenden Beiträgen oder im schlimmsten Fall gar keiner Absicherung.

Und wenn du gerade vor der Entscheidung stehst, ob PKV oder GKV besser zu dir passt – dann schau dir unsere Vergleichstools und Blogartikel auf femance-finanzen.de an.

Denn wie immer gilt: Gute Entscheidungen brauchen Klarheit – und genau die bekommst du bei und auch gerne mit uns in der Beratung!

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