Viele Eltern und Großeltern möchten schon frühzeitig etwas für die finanzielle Zukunft ihrer Kinder oder Enkelkinder tun. Ob Führerschein, Auslandsjahr, Studium oder ein finanzielles Polster für den Start ins Erwachsenenleben – die Motive sind vielfältig. Doch welche Sparform eignet sich wirklich, um nachhaltig Vermögen für ein Kind aufzubauen? In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du sinnvoll und strategisch für Kinder sparen kannst und was hinter beliebten Produkten wie dem Junior-Depot oder Kinderpolicen steckt.
- Hava Misimi
- 6 Min.
Inhaltsverzeichnis
Warum Sparen für Kinder sinnvoll ist
Eltern sind gesetzlich dazu verpflichtet, den Lebensbedarf ihrer Kinder sicherzustellen. Dazu gehört auch, sie bei der Ausbildung oder dem Studium zu unterstützen. Das eigene Haus, eine private Altersvorsorge, Hobbys, ein Auto oder ein Auslandssemester können schnell hohe Kosten verursachen. Wer nicht im Geld schwimmt, muss frühzeitig Prioritäten setzen. Durch frühzeitiges Sparen lassen sich finanzielle Belastungen abfedern und dem Kind später ein entspannter Start ins Leben ermöglichen.
Wichtig ist: Bevor du für dein Kind sparst, solltest du deine eigene Altersvorsorge und Notfallrücklage geklärt haben. Nur wer selbst stabil aufgestellt ist, kann auch langfristig für andere vorsorgen.
Was ist das Ziel beim Sparen für Kinder?
Bevor du Geld anlegst, solltest du dir überlegen, wofür genau du sparen möchtest. Geht es um kurzfristige Sparziele wie ein Auslandsjahr, den Führerschein oder das Studium? Oder planst du langfristig für die Altersvorsorge deines Kindes?
Der Zeithorizont spielt eine entscheidende Rolle: Wer direkt zur Geburt beginnt, hat rund 18 Jahre Zeit, um zu investieren. Das ist ein idealer Zeitraum für breit gestreute ETF-Sparpläne mit langfristiger Renditeerwartung. Gleichzeitig solltest du klären, ob dein Kind mit 18 Jahren direkt über das Geld verfügen können soll oder ob du dir mehr Kontrolle wünschst.
Junior-Depot: Chancen und Risiken
Ein Junior-Depot ist ein Wertpapierdepot auf den Namen des Kindes. Damit ist das Kind rechtlich Eigentümer:in des Depots und erlangt mit Vollendung des 18. Lebensjahres den vollen Zugriff. Die Erziehungsberechtigten verwalten das Depot bis dahin treuhänderisch.
Vorteile:
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Höhere Renditechancen durch langfristige Investitionen in ETFs (z. B. MSCI World)
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Geringe Gebühren: Viele Online-Banken bieten kostenlose Depotführung
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Kapitalertragsfreibetrag von 1.000 Euro pro Jahr kann für das Kind genutzt werden
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Durch eine Nichtveranlagungsbescheinigung (NV-Bescheinigung) kann sogar mehr steuerfrei bleiben
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ETFs sind transparent und kostengünstig, ideal für eine langfristige Strategie
Nachteile:
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Ab dem 18. Geburtstag hat das Kind volle Verfügungsgewalt über das Depot
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Wird beim BAföG als eigenes Vermögen angerechnet
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Schenkungen an das Kind müssen dokumentiert und ggf. steuerlich berücksichtigt werden
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Keine Zweckbindung: Das Kind kann das Geld frei verwenden, auch entgegen der ursprünglichen Intention
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Investitionen müssen mündelsicher sein, wenn es nicht von den Eltern, sondern z. B. von einem Vormund verwaltet wird
Alternative: Wer Kontrolle behalten möchte, kann ein Depot auf den eigenen Namen führen und die Einzahlungen zweckgebunden für das Kind ansparen. Steuerlich entfällt dann jedoch der Freibetrag des Kindes.
Denke auch den Trennungsfall mit. Liegt das Geld auf dem Depot deines Partners und er will es dem Kind doch nicht geben, wird es schwierig dagegen vorzugehen.
Unsere Junior-Depot Empfehlung
Wenn du ein Junior-Depot eröffnen möchtest, lohnt sich ein Blick auf das Scalable Capital Kinderdepot. Es bietet eine nutzerfreundliche Oberfläche, kostenlose Depotführung und eine große ETF-Auswahl – ideal für den langfristigen Vermögensaufbau für dein Kind.
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Wer für Kinder sparen möchte, sollte nicht nur emotional, sondern strategisch vorgehen. Denn je klarer das Ziel, desto einfacher wird die Entscheidung für das passende Produkt – und desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass am Ende wirklich ein Vermögen entsteht.
Versicherungslösungen: Kinderpolicen wie Invest4Kids
Viele Anbieter bewerben sogenannte Kinderpolicen, zum Beispiel unter der Bezeichnung „Invest4Kids“. Dabei handelt es sich meist um ETF-basierte Rentenversicherungen, die auf das Leben des Kindes abgeschlossen werden. Versicherungsnehmer sind die Eltern, die versicherte Person ist das Kind.
Vorteile:
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Kein automatischer Zugriff mit 18: Die Eltern behalten die Kontrolle
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Steuerstundung: Kapitalerträge innerhalb der Police müssen nicht jährlich versteuert werden
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Steuerliche Vorteile bei der Auszahlung: Nach 12 Jahren Laufzeit und ab dem 62. Lebensjahr werden nur 50 % der Erträge versteuert
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Für langfristige Vorsorge, z. B. für eine spätere Rente des Kindes, kann das sinnvoll sein
Nachteile:
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Eingeschränkte Flexibilität: Zugriff meist erst ab 18 Jahren oder später
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Hohe Kosten: Abschluss- und Verwaltungskosten können die Rendite deutlich schmälern
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Kaum geeignet für kurzfristige Ziele wie Studium oder Wohnungseinrichtung
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Steuerliche Vorteile greifen nur bei langfristigem Halten und Auszahlung ab 62 Jahren – also nur für die Altersvorsorge
Ein Urteil von Stiftung Warentest (2024) kommt zu einem klaren Ergebnis: „Für Kinder ungeeignet – hohe Kosten, eingeschränkte Flexibilität“. Eltern sollten solche Produkte kritisch prüfen und sich nicht nur auf wohlklingende Namen verlassen.
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Fazit
Ein sinnvoller Mix kann aus einem kleinen Junior-Depot für kurzfristige Sparziele und einer langfristigen Versicherungslösung bestehen. Wichtig ist, dass du die Ziele klar definierst, Kosten vergleichst und dir über die steuerlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen im Klaren bist.
Noch Fragen? In unserer aktuellen Podcastfolge gehen wir genau diesen Fragen auf den Grund – praxisnah, ehrlich.
Wer für Kinder sparen möchte, sollte nicht nur emotional, sondern strategisch vorgehen. Denn je klarer das Ziel, desto einfacher wird die Entscheidung für das passende Produkt.