Finanzielle Freiheit erreichen: So Bafög zurückzahlen

Bafög zurückzahlen

Das Bafög (Bundesausbildungsförderungsgesetz) ist eine finanzielle Unterstützung, die vielen Studierenden in Deutschland den Zugang zur Hochschulbildung ermöglicht. Es hilft ihnen, die Kosten für Studiengebühren, Miete und Lebensunterhalt zu decken. Das Bafög wird als zinsloses Darlehen und/oder als nicht rückzahlbarer Zuschuss gewährt, je nach den individuellen finanziellen Umständen des Studierenden und seiner Familie. In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit dem Thema Bafög im Allgemeinen befassen und dir die wichtigsten Informationen und Tipps geben, wie du das Bafög zurückzahlen kannst.

Voraussetzung für Bafög

Um Bafög zu erhalten, müssen Studierende bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Diese Kriterien dienen dazu, sicherzustellen, dass die Förderung an diejenigen vergeben wird, die finanzielle Unterstützung am dringendsten benötigen. Hier sind die wichtigsten Voraussetzungen für den Bezug von Bafög:

Ausbildungsförderungsfähige Ausbildung

Bafög wird in der Regel für eine erstmalige berufsqualifizierende Ausbildung gewährt, beispielsweise ein Studium an einer Hochschule, Fachhochschule oder Berufsakademie. Auch bestimmte Weiterbildungen können förderungsfähig sein. Die Voraussetzungen umfassen in der Regel den Nachweis der Immatrikulation an einer förderungsfähigen Bildungseinrichtung.

Staatsangehörigkeit

In der Regel müssen Studierende entweder die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen oder einen bestimmten Aufenthaltsstatus haben. EU-Bürger und bestimmte Personengruppen mit Aufenthaltstiteln können ebenfalls Bafög beantragen.

Altersgrenze

Es gibt keine allgemeine Altersgrenze für den Bezug von Bafög. Allerdings muss die Ausbildung, für die das Bafög beantragt wird, in der Regel vor dem 30. Lebensjahr begonnen werden.

Einkommensgrenzen

Die Einkommens- und Vermögensverhältnisse des Studierenden und seiner Eltern sind entscheidend für die Bafög-Berechtigung. Es gibt Freibeträge, bis zu denen das Einkommen der Eltern oder des Studierenden nicht angerechnet wird. Überschreitet das Einkommen diese Grenzen, kann dies die Förderungshöhe beeinflussen oder sogar zum Ausschluss führen.

Leistungsstand

Für das Bafög ist in der Regel ein bestimmter Leistungsstand erforderlich. Studierende müssen ihren Bildungsgang mit angemessenen Leistungen absolvieren, um weiterhin Bafög zu erhalten, wie z.B. das Erreichen von bestimmten ECTS-Punkten bis zum 3. Fachsemester.

Die genauen Voraussetzungen und Berechnungsgrundlagen können je nach Bundesland variieren. Daher solltest du dich frühzeitig über die spezifischen Anforderungen deines zuständigen Bafög-Amts informieren und entsprechend planen.

Was ist, wenn ich kein Bafög bekomme – Studienkredit als Alternative?

Da das Bafög nicht Elternunabhängig ist, kann es sein, dass du kein Bafög bekommst. Als Alternative gibt es dann den Bildungskredit der KfW.

Dieser Bildungskredit ist eine spezielle Form des Studienkredits, der von der staatlichen KfW Bank angeboten wird. Er dient dazu, Studierenden eine finanzielle Unterstützung für ihr Studium zu bieten. Im Gegensatz zum Bafög muss der Bildungskredit in der Regel vollständig zurückgezahlt werden, oft nach dem Abschluss des Studiums. Hier sind wichtige Merkmale zu den Konditionen:

 

  • Beantragung: Die Beantragung eines Bildungskredits erfolgt in der Regel direkt online auf der Internetseite bei der KfW-Bank. Dabei müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden, wie beispielsweise die Immatrikulation an einer förderfähigen Bildungseinrichtung und der Nachweis einer soliden Bonität.
  • Höhe und Laufzeit: Die Höhe des Bildungskredits kann je nach Bedarf variieren. Es ist üblich, dass der Kredit in monatlichen Raten ausgezahlt wird, um die laufenden Studienkosten zu decken. Die Laufzeit des Kredits kann unterschiedlich sein, beträgt aber in der Regel mehrere Jahre.
  • Zinsen und Tilgung: Im Vergleich zu anderen Kreditformen haben Bildungskredite oft günstigere Zinssätze. Die Tilgung des Kredits erfolgt normalerweise nach dem Studium in monatlichen Raten.
  • Kreditrückzahlung: Die Rückzahlung des Bildungskredits beginnt nach Ablauf einer Karenzzeit, die oft einige Monate nach dem Studium liegt. Die Rückzahlung erfolgt über einen festgelegten Zeitraum, wobei die monatlichen Raten an die finanziellen Möglichkeiten des Kreditnehmers angepasst werden können.
 

Vergiss nicht, dass ein Bildungskredit eine finanzielle Verpflichtung darstellt und überlege dir gut, ob du Schulden für dein Studium wirklich in Kauf nehmen willst. Zwar sind diese Schulden „gute“ Schulden, da du in deine Bildung investierst. Doch sei dir bewusst, dass es sich trotzdem um Schulden handelt, die du später zurückzahlen musst und Zinsen bezahlst.

Tipps für die Bafög Beantragung

Die Bafög-Beantragung ist nicht ohne, weswegen ich dir ein paar hilfreiche Tipps geben möchte:

Frühzeitig informieren

Informiere dich frühzeitig über das Bafög und die damit verbundenen Anforderungen. Besuche die offizielle Website des Bafög-Amts oder kontaktiere das zuständige Amt, um genaue Informationen zu erhalten.

Antragsfristen beachten

Achte auf die Antragsfristen und reiche den Antrag rechtzeitig ein. Die Fristen können je nach Bundesland unterschiedlich sein, daher ist es wichtig, diese im Voraus zu kennen und einzuhalten.

Vollständige Unterlagen einreichen

Stelle sicher, dass du alle erforderlichen Unterlagen vollständig und korrekt ausfüllst. Dazu gehören zum Beispiel Einkommensnachweise, Kontoauszüge, Immatrikulationsbescheinigungen und weitere persönliche Dokumente. Unvollständige Anträge können zu Verzögerungen bei der Bearbeitung führen.

Sorgfältig ausfüllen

Fülle den Antrag sorgfältig und wahrheitsgemäß aus. Achte auf eine klare und verständliche Formulierung deiner Angaben. Wenn du unsicher bist, frage beim Bafög-Amt oder bei einer Beratungsstelle nach, um Missverständnisse oder Fehler zu vermeiden.

Persönliche Beratung in Anspruch nehmen

Wenn du Fragen oder Unsicherheiten hast, scheue dich nicht, eine persönliche Beratung beim Bafög-Amt oder einer Studierendenberatungsstelle in Anspruch zu nehmen. Dort erhältst du individuelle Unterstützung und kannst spezifische Fragen klären.

Dokumente kopieren und aufbewahren

Erstelle Kopien aller eingereichten Unterlagen und bewahre sie sicher auf. Dies kann hilfreich sein, falls es später zu Unstimmigkeiten oder Nachfragen kommt.

Wer muss Bafög zurückzahlen?

Grundsätzlich muss jeder der Bafög erhalten hat, muss das Bafög zurückzahlen. Es gibt aber Unterschiede im Anteil der Rückzahlung und den jeweiligen Bedingungen.

Darlehensanteil: Ein Teil des Bafög-Betrags wird als zinsloses Darlehen gewährt. Dieser Darlehensanteil muss in der Regel vollständig vom Studierenden zurückgezahlt werden.

Zuschussanteil: Ein anderer Teil des Bafög-Betrags wird als Zuschuss gewährt, der nicht zurückgezahlt werden muss. Dieser Zuschussanteil wird gewährt, wenn die individuellen Voraussetzungen erfüllt sind, wie beispielsweise das Einkommen der Eltern oder des Studierenden unter den festgelegten Grenzen liegt.

Rückzahlungsbeginn: Die Rückzahlung des Darlehensanteils beginnt in den meisten Fällen nach einer Karenzzeit von einem Jahr nach dem Ende der Förderungshöchstdauer. Während der Karenzzeit müssen keine Rückzahlungen geleistet werden. Der genaue Rückzahlungsbeginn kann jedoch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein, daher ist es wichtig, dies bei der Rückzahlungsplanung zu berücksichtigen.

Rückzahlungsmodalitäten: Die Rückzahlung des Bafög-Darlehens erfolgt in monatlichen Raten. Die genaue Höhe der Raten richtet sich nach dem individuellen Einkommen und kann entsprechend angepasst werden. Die Rückzahlungsdauer beträgt in der Regel maximal 20 Jahre, kann aber bei bestimmten Berufsgruppen verkürzt werden.

Bafög zurückzahlen: Kann ich davon freigestellt werden?

Ja, es gibt eine Möglichkeit zur Freistellung, wenn es um das Bafög zurückzahlen geht. Und zwar kannst du eine vorübergehende Freistellung der Bafög-Rückzahlung beantragen, wenn dein aktuelles Einkommen den Freibetrag von 1.605 EUR nicht um mindestens 42 EUR übersteigt.

Die vorübergehende Freistellung ermöglicht es, dass Studierende, die während eines bestimmten Zeitraums unterhalb dieser Einkommensgrenze verdienen, vorübergehend von der Rückzahlung befreit werden. Sobald das Einkommen jedoch über den Freibetrag steigt, muss die Rückzahlung fortgesetzt werden.

Tipps, um das Bafög zurückzahlen zu können

Du kannst das Bafög zurückzahlen, indem du Raten im Dreimonats-Rhythmus vereinbarst. Die genaue Höhe der Raten wird durch das zuständige Bafög-Amt festgelegt und in deinem Bafög-Bescheid angegeben. In den meisten Fällen beträgt die Rate allerdings 130 Euro monatlich – also vierteljährlich 390 Euro. Außerdem ist es möglich dieses in einem Zeitraum von bis zu 20 Jahren zu begleichen.  Die Ratenzahlung ermöglicht es dir also, den Gesamtbetrag des Darlehens über einen längeren Zeitraum in regelmäßigen Teilzahlungen zurückzugeben.

Was übrigens sehr toll ist: Egal wie hoch dein Bafög-Darlehen ist, du musst höchstens 10.000 Euro an den Staat zurückbezahlen. Hast du z.B. eigentlich ein Darlehen in Höhe von 18.000 Euro in Anspruch genommen, schenkt dir der Staat dann zusätzlich noch einmal 8.000 Euro. Doch es kommt noch besser: Zahlst du die fällige Summe mit einem Schlag zurück, bekommst du nochmal einen Nachlass gewährt. Wie viel genau, teilt dir das Bundesverwaltungsamt in dem Rückzahlungsschreiben mit. Du wirst in jedem Fall aber einige Monate vor Rückzahlungsbeginn angeschrieben und informiert.

Solltest du dich für die Ratenzahlung entscheiden und finanzielle Schwierigkeiten haben und kannst die festgelegten Raten nicht zahlen, solltest du dich frühzeitig mit dem zuständigen Bafög-Amt in Verbindung setzen. In einigen Fällen kann eine individuelle Rückzahlungsvereinbarung getroffen werden, die auf deine finanzielle Situation zugeschnitten ist. Es ist wichtig, offene Kommunikation zu pflegen und etwaige finanzielle Probleme frühzeitig anzusprechen. Die Mitarbeiter im Bafög-Amt sind ja auch Menschen und bei einer ehrlichen und offenen Kommunikation sehr hilfsbereit.

Wie schaffe ich es den Rabatt des Bafög-Amts zu bekommen?

Wenn du es während deines Studiums schon schaffst, einen Teil des Bafögs oder Geld aus anderen Einnahmequellen zu sparen, kannst du das Geld nutzen um das Bafög wie eben schon erwähnt auf einmal zurückzubezahlen und dir einen Nachlass zu ergattern.  Ich weiß, das Geld während des Studiums ist eh schon knapp, aber lies dir doch mal den Blogartikel zum Thema Sparhacks und Spartipps durch. Vielleicht schaffst du es ja doch bis Rückzahlungsbeginn die 10.000 Euro zusammen zu kratzen. Den besten Tipp zum Thema sparen, den ich dir geben kann, ist nebenbei gesagt einfach wie simpel: Führe ein Haushaltsbuch! So behältst du Ein- und Ausgaben im Blick, kannst „Geldfresser“ Im Alltag identifizieren und rausschmeißen und obendrein mit Systemsparen, da du deine Budgets genau kennst.

Fazit

Das Bafög ist eine wichtige finanzielle Unterstützung für Studierende in Deutschland, um die Kosten für ihr Studium und den Lebensunterhalt zu decken. Es wird als zinsloses Darlehen und/oder als nicht rückzahlbarer Zuschuss gewährt, abhängig von den individuellen finanziellen Umständen. Um Bafög zu erhalten, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden, wie eine förderungsfähige Ausbildung, deutsche Staatsangehörigkeit oder bestimmte Aufenthaltsstatus, Einkommensgrenzen und ein bestimmter Leistungsstand. Wenn du das Bafög-Darlehen auf einmal zurückzahlst, erhältst du einen attraktiven Nachlass, für den es sich lohnen kann, schon während des Studiums Geld anzusparen.

Das könnte dich auch interessieren

Jetzt anmelden & 0 € ETF-Workbook sichern

In 5 Schritten zu finanzieller Sicherheit & Gelassenheit heute und im Alter. Im Workbook erfährst du, wie du mit einer einfachen Methode das Risiko von Altersarmut auf 0 reduzierst und eine sorgenfreie Rente beziehst.

ETF Workbook