Alternativen zur BU: Wie du dein Einkommen sichern kannst

Alternativen zu BU

Stell dir mal vor, du könntest nicht mehr arbeiten. Wovon würdest du Leben? Ja, es gibt die Erwerbsgeminderten Rente in Deutschland. Je nachdem wie viel du in die Rentenkasse einbezahlst, bekommst du auch raus. Das bedeutet: Studenten oder Selbstständige bekommen nichts. Die gesetzliche Rente fällt ja schon nicht besonders üppig aus, deshalb kann man sich vorstellen, wie wenig man bei Erwerbsminderung erhält. Statistisch gesehen wird auch jeder zweite Antrag auf Erwerbsgeminderten Rente abgelehnt.

Das Mittel der Wahl, wie wir ja schon wissen, ist also die BU-Versicherung. Denn diese sichert echt alles ab und in vollem Umfang. Mehr darüber kannst du in diesem Beitrag lesen.

So manche von uns werden von der BU-Versicherung nicht angenommen. Z.B. weil sie bestimmte Erkrankungen haben. Für manche ist eine BU zu teuer, wie bspw. für Handwerker. Was, wenn du einer von denen bist? Gibt es dann Alternativen zur BU?

Allen Mythen entgegen: Ja, die gibt es! Diese möchten wir heute vorstellen und vergleichen.

Wie viel ist deine Arbeitskraft eigentlich wert?

Davor schauen wir uns an, warum man denn sein Einkommen sichern sollte.

Wenn du deine Arbeitskraft mal über mehrere Jahre hochrechnest, hat sie wirklich einen unfassbar hohen Wert. So ist er höher als mancher Marken Kleinwagen – den man wiederum gerne Vollkasko versichert. Der Wert beträgt min. 750.000 € (in unserem Beispiel) bei einem Nettoverdienst von 1.600 € im Alter von 28 Jahren. So etwas wertvolles sollte man wohl lieber absichern, oder?

Die Tendenz ist jedoch noch deutlich höher, denn das Einkommen steigt ja hoffentlich und sehr wahrscheinlich über die Jahre an.

Alternativen zur BU

Wenn das Einkommen auf Dauer wegfällt, kann es finanziell problematisch werden. So kannst du z.B. das Auto nicht mehr im vollen Umfang versichern. Denn deine Einnahmen erhältst du i.d.R. auf Grund deiner Arbeitskraft, vor allem in jungen Jahren. Du merkst also, wie viel davon abhängt. Um das Risiko finanzieller Probleme zu vermeiden, lohnt es sich immer sein Einkommen abzusichern.

Zum einen geht das mit der BU, die kennen wir ja bereits. Doch was wenn dich die BU ablehnt? Das kann schon mal vorkommen. Doch dann muss es Alternativen geben. Du musst also nicht ohne Versicherung klar kommen.

Welche Alternativen zur BU gibt es?

Alternativen zur BU

Wenn du keine BU bekommst, dann keine Panik. Es gibt Alternativen zur BU, die Vor- und Nachteile mit sich bringen. Was aber Fakt ist: Du solltest dir in jedem Fall Gedanken darüber machen, wie du dein Einkommen absicherst. Auch wenn du auf Grund einer Erkrankung oder zu hohen Kosten keine BU abschließen willst / kannst. Denn als Erwachsener möchte man nicht mehr alles auf Mama und Papa abwälzen 🙂 So geht das auch nicht. Es gibt also mehrere Möglichkeiten, ohne BU sein Einkommen zu sichern.

Zuerst wollen wir aber nochmal zeigen, warum eine BU die beste Wahl ist.

  1. Die BU Versicherung

Wusstest du, dass Erkrankungen der Psyche und des Stütz- / Bewegungsapparats mit über 50%Verursacher sind? Eine BU versichert auch solche Fälle. So bist du geschützt vor Lohnausfällen und -Engpässen, und das schon, wenn du nur noch 50% deiner Tätigkeit nachgehen kannst. Sie bietet den umfangreichsten Schutz unter sehr guten Konditionen. Mehr zur BU findest du hier.

Es gibt inzwischen verschiedene Tarife der BU. Der einfachste ist der Basis-Tarif. Höhere Tarife wiez.B. der BU komfort-Tarif enthalten auch den Verzicht auf abstrakte Verweisung. Das heißt, dass nicht geprüft wird, ob du einen anderen Beruf ausüben kannst. Dadurch ist es sicherer, dass die Versicherung in Not auch zahlt. Du kannst ja überprüfen, ob deine BU das bereits enthält.

Geeignet für: Jedermann und -Frau! Für Berufstätige besonders. Aber auch für Auszubildender oder Studenten lohnt es sich, da man in jungen und gesunden Jahren eine günstige BU abschließen kann.

2. Alternativen zur BU: Erwerbsunfähigkeitsversicherung (EU)

Neben der gesetzliche Variante, gibt es auch eine private EU. Diese ist zwar vergleichbar mit der Gesetzlichen, bietet jedoch bessere Konditionen und i.d.R. eine bessere Rente. Sie bietet Schutz, wenn nur noch weniger als drei Stunden gearbeitet werden kann – in JEDEM Beruf. So ist das auch in der gesetzliche Variante. Der große Unterschied: bei voller Erwerbsminderung bekam man gerade mal 781 € im Schnitt.

Was ist der Unterschied zwischen EU und BU?

Erwerbsunfähig bist du erst, wenn du deinen bisherigen UND keinen anderen Beruf ausüben kannst. Berufsunfähig bist du dagegen schon, wenn du min. 6 Monate in deinem bisherigen Beruf nicht mehr arbeiten kannst.

Ein Beispiel: Ein Friseur wird gegen Haare allergisch. Damit ist er berufsunfähig, weil er nicht mehr als Friseur arbeiten kann. Ist er aber auch erwerbsunfähig? Nein, denn er kann schließlich andere Berufe ausüben.

So greift dieBU bspw. schon, wenn der Versicherte max. 50 Prozent seiner Arbeitszeit weiterführen kann. Der große Unterschied liegt also in der sog. abstrakten Verweisung: Die EU zahlt also erst, wenn auch alle anderen Berufe nicht in Frage kommen. Die BU dagegen prüft das in der Regel gar nicht. Das ist ein großer Nachteil der EU. Denn so musst du vielleicht einen Beruf ausüben, den du nicht gerne machst oder einen, in dem du weniger verdienen könntest.

Geeignete Alternative zur BU für: Selbstständige. Aber auch wenn eine BU zu teuer ist (z.B. Handwerker) oder die wegen bestimmter Erkrankungen ausgeschlossen werden.

 
Erwerbsunfähigkeit

Berufsunfähigkeit
Vorteile
– günstiger als BU bei Risikoberufen
– psychische Ursachen sind versichert
– monatliche Rente im Leistungsfall
– günstiger durch geringeren Schutz als
BU


– umfangreichster Schutz
– psychische Ursachen sind versichert
– monatliche Rente im Leistungsfall
– Verzicht auf sog. abstrakte Verweisung
– zahlt schon, wenn nur 50% der Arbeit verrichtet
werden kann
Nachteile            
– nicht so umfassend wie BU
– kann bei psychischen Vorerkrankungen zur Ablehnung kommen
– abstrakte Verweisung: zahlt erst, wenn der bisherige Beruf und alle anderen
nicht ausgeübt werden können


– kann für manche Berufe teuer sein
– kann wegen Erkrankungen ablehnen
Tabelle: EU und BU im Vergleich

3. Alternativen zur BU: Die Grundfähigkeitsversicherung

Der Name ist hier Programm: Diese Versicherung sichert den Gebrauch der Hände, das Sehen oder Sprechen ab – also deine Grundfähigkeiten (GF). In manchen Fällen auch das Auto fahren. Jedoch nicht sofort, sondern erst ab 12 Monaten des Verlustes. Dafür zahlt die Versicherung unabhängig davon, ob du noch arbeiten kannst oder nicht. Die Versicherung hängt also NICHT direkt mit deinem Beruf und deiner Arbeitszeit zusammen.

Ein Beispiel: Man hat einen Unfall, verliert ein Bein und kann nicht mehr richtig gehen. Man kann jedoch weiter arbeiten, weil man für einen Bürojob nicht unbedingt ein Bein braucht. Die BU würde aber nicht zahlen, denn man kann ja noch zur Arbeit und ist nicht stark beeinträchtigt. Zumindest sind die 50 Prozent nicht erreicht. Die GF würde dafür schon zahlen, denn die Grundfähigkeit des Gehens ist ja beeinträchtigt. Merkst du den Unterschied? Die GF als Alternative zur BU ist also NICHT abhängig von Beruf und Arbeitszeit. Also zahlt die Versicherung bereits, wenn eine der GF verloren oder eingeschränkt ist. Das ist übrigens auch ein Unterschied zur EU.

Die Grundfähigkeit ist also nicht abhängig davon, ob du noch Arbeiten kannst

Wenn eine GF verloren geht, bekommst du eine monatliche Rente ausbezahlt. Und das so lange, bis die Versicherung abläuft oder die Fähigkeiten wieder zurück sind. Bei manchen Verträgen müssen für einen Anspruch erst mehrere Fähigkeiten betroffen sein. Hier sollte man die Verträge gut prüfen und vergleichen – was wir innerhalb unserer Beratung sorgfältig mit unseren Kunden gemeinsam tun. Dass die Versicherung erst ab 12 Monaten zahlt, ist auch ein negativer Aspekt. Aber: Es passiert einiges am Markt. Das kann sich also noch ändern.

Eignet sich für: Leute, die weder für BU noch EU in Frage kommen. Also bspw. bei einer Erkrankung der Psyche. Aber sie lohnt sich vor allem für Menschen mit riskanten Berufen, bspw. Handwerker. Denn für die ist eine BU oft zu teuer.

  Vorteile Nachteile
 
– Prüfung auf Anspruch ist in der Regel schneller und einfacher
– monatliche Rente
– günstiger für einige Berufe
– Beruf spielt bei Zahlung keine Rolle

– Nur bestimmte Fähigkeiten versichert
(kein umfangreicher Schutz)
– zahlt in der Regel erst ab 12 Monaten Verlust der Grundfähigkeit
(hier ändert sich aktuell einiges am Markt)
Tabelle: Vor- und Nachteile Grundfähigkeitsversicherung

4. Alternative zur BU: Die Dread-Disease Versicherung

Diese Versicherung greift bei der Diagnose von schweren Krankheiten (Dread Disease). Schwere Krankheiten sind bspw. Krebs, Alzheimer & Co. Die Versicherung zahlt hier im Falle einer schweren Erkrankung einmal eine Summe aus – sprich keine monatliche Rente. So können und sollen mit dieser Zahlung teure Arzt Besuche und Medikamente bezahlt werden. Man kann das Geld aber auch für den barrierefreien Umbau des Hauses nutzen.

Doch auch hier gibt es Nachteile. Zum einen, was die Versicherung schützt. So sind Erkrankungen der Psyche und des Skeletts explizit nicht in der Versicherung enthalten. Zum anderen bist du nur einmalig versichert. Die Versicherung kann nur einmal im Falle einer Krankheit zahlen. Danach verfällt also der Schutz und der Vertrag. Möchtest du im Anschluss noch eine abschließen, kann das teuer werden. Denn deine Gesundheit hat sich ja verschlechtert und damit auch dein Risiko.

Eignet sich für: Bspw. Menschen, die eine Familienhistorie mit bestimmten Krankheiten haben.

Vorteile Nachteile

– einfachere Annahme
– transparente und weniger strenge Voraussetzungen
als bei BU
– Einmalzahlung steht schon kurz nach Diagnose bereit

– Nur einmaliger Schutz (Vertrag löst sich auf)
– kein Schutz für über die Hälfte aller Ursachen,  weswegen Berufsunfähigkeit auftritt
– nicht ganz kostengünstig
(im Vergleich zur Premium BU)
Tabelle: Vor- und Nachteile Dread-Disease Versicherung

5. Alternative zur BU: Die Multi-Risk-Versicherung

Die MRV besteht quasi aus Bausteinen verschiedener Versicherungen. Die Basis bildet dabei die Absicherung der Grundfähigkeiten, siehe Kapitel 3. Der zweite Bestandteil sichert die Diagnose von schweren Krankheiten (z.B. Krebs). Dabei gibt es aber unterschiedliche Voraussetzungen, wann die Versicherung zahlt. Versicherer wollen falsche Angaben zur Gesundheit bei Abschluss verhindern. So werden bspw. manche Krankheiten erst nach einigen Monaten versichert. In dieser Versicherung ist man auch für den Pflegefall versichert. Das kommt aber auf den Anbieter an.

Es gibt aber auch klare Nachteile. So ist ein Manko der geringe Schutz für Erkrankungen der Psyche. Ein anderes ist die Strenge der Versicherung. Sie springt nämlich erst ein, wenn ein Invaliditätsgrad von 50% vorhanden ist. Oder, wenn mehrere Fähigkeiten wie z.B. sitzen und gehen nicht mehr möglich sind. On top können Versicherer die Beiträge erhöhen, wenn sie wollen. Auch Kündigungen sind möglich. So etwas kann fatal für den Versicherten sein.

Diese Fälle werden i.d.R. abgesichert (auch abhängig vom Vertrag):

  • Verlust der Grundfähigkeiten
  • schwere Krankheiten
  • im Falle eines Unfalls
  • Todesfall
  • Schäden an Organen (auch bei Krebs)
  • Pflegefall
  • Depressionen

Eignet sich für: Leute, die von der BU abgelehnt werden. Man sollte jedoch beachten, dass der Beitrag bei Vorerkrankungen dann auch teurer ausfällt.

Vorteile Nachteile
– Bausteine verschiedener Versicherungen
– Alternative, wenn BU ablehnt
– zahlt erst ab Invaliditätsgrad von 50 Prozent
– erst wenn mehrere wichtige Fähigkeiten verloren sind
– Beiträge können beliebig erhöht werden
– Kündigung durch Anbieter ohne Begründung möglich
– Erkrankung der Psyche nicht enthalten
Tabelle: Vor- und Nachteile Multi-Risk Versicherung

6. Alternative zur BU: Krankentagegeldversicherung

Diese zahlt bei Krankheit einen festen Betrag täglich, um das fehlende Einkommen auszugleichen. Vor allem für Menschen mit einer privaten KV (PKV) und einige Selbstständige ist diese Versicherung notwendig. Denn sie bekommen kein Krankengeld von der gesetzlichen KV.

Gesetzlich Versicherte können 78 Wochen Krankengeld beziehen. Dagegen ist der Zeitraum hier unbegrenzt. Das ist also ein großer Vorteil, wenn man auf Dauer krank sein sollte. Dazu kommt, dass das Krankengeld nur aus 70 bis 80% des Einkommens (netto) besteht. So schließen manche gesetzlich Versicherten das Krankentagegeld auch als Zusatzschutz ab. Dazu aber mal mehr in einem anderen Artikel. Genauer gesagt lohnt es sich ab einem Einkommen von 4.537,50 € im Monat. On top ist das Geld steuerfrei. Aber: es ist immer auch eine Prüfung der Gesundheit notwendig.

Eignet sich für: Selbstständige und Menschen mit PKV am meisten. Bei einem hohen Einkommen lohnt es sich auch für Arbeitnehmer. Für Beamte ist es dafür weniger sinnvoll, da der Dienstherr bei Krankheit weiterzahlt.

Vorteile Nachteile
– steuerfrei
– für Selbstständige und Privatversicherte
– ab >4.537,50€ und zunehmendem Einkommen
auch für Arbeitnehmer sinnvoll
– unbegrenzte Leistung
– Prüfung der Gesundheit erforderlich
Tabelle: Vor- und Nachteile Krankentagegeld

Fazit: Alternativen zur BU …

gibt es viele, wie du nun weißt. Wir empfehlen jedem, sein Einkommen auf einem der Wege abzusichern. Spätestens, wenn man berufstätig ist und vor allem in jungen Jahren. Da ist man nämlich am meisten aufs Einkommen angewiesen. Dabei ist die BU das erste Mittel der Wahl. Warum das so ist, haben wir dir bereits gezeigt. Die BU ist für jeden ohne (schwere) Erkrankung die beste Option und bietet sehr gute Konditionen. Sie ist in den meisten Fällen am günstigsten und sichert dafür am umfangreichsten ab.

Wie bereits erläutert, bekommt nicht jeder eine BU. Für Menschen mit körperlich riskanten Berufen ist eine private Versicherung dennoch sehr wichtig. Denn nur selten kann der Beruf bis zum Eintritt in die Rente ausgeführt werden. Dabei neigen bspw. Gerüstbauer, Dachdecker oder Maurer eher zur EU-Versicherung. Denn eine BU ist für sie mit hohen Kosten verbunden.

Auch bei Erkrankungen der Psyche gibt es noch Alternativen. Es ist also nicht hoffnungslos. So gibt es auch bei Ablehnung innerhalb der BU noch andere Möglichkeiten.

Du hast weitere Fragen zum Thema Einkommen sichern? Dann beraten wir dich gerne und unabhängig! Wir gehen auf alle weiteren wichtigen Aspekte der Einkommenssicherung gemeinsam im Detail ein. Dabei suchen wir individuell aus, was am besten für dich passt, damit du die beste Entscheidung für dich triffst.

Wir freuen uns dich persönlich kennenzulernen – Mache einfach hier deinen Termin aus!

Fazit

Egal ob BU oder eine Alternative zur BU. Was wichtig ist, ist Tarife miteinander zu vergleichen und zu verstehen, wo die Unterschiede liegen. Achte z.B. auch auf eine ordentliche Prüfung deiner Gesundheit. So findest du heraus, was für dich am meisten Sinn macht. Das klingt erstmal nach viel Arbeit, aber das musst du nicht alleine machen. Wende dich dafür am besten an einen Experten. Die Hauptsache ist, dass du für jeden Fall abgesichert bist.

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