Mehr Rente durch Kindererziehungszeiten

Kindererziehungszeiten

Rente aufstocken mit Elternzeiten geht das? Ja und das solltest du unbedingt wissen, denn das Ganze passiert nicht einfach automatisch. Wie und welche Kindererziehungszeiten du dir anrechnen lassen kannst, erfährst du in diesem Blogbeitrag.

Die Funktionsweise der gesetzlichen Rente

Um zu verstehen, wie man sich Kindererziehungszeiten anrechnen lassen kann, rudern wir einen Schritt zurück und schauen uns die Funktionsweise der gesetzlichen Rente an.

Die gesetzliche Rente in Deutschland ist ein zentrales Element der Alterssicherung und basiert auf einem sogenannten Umlageverfahren. Dies bedeutet, dass die Beiträge der Erwerbstätigen direkt zur Finanzierung der laufenden Renten verwendet werden, anstatt individuell angespart zu werden. Das System ist solidarisch ausgerichtet, um eine generationenübergreifende finanzielle Unterstützung zu gewährleisten.

Arbeitnehmer und Arbeitgeber zahlen Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung, die einen festen Prozentsatz des Bruttoeinkommens ausmachen. Diese Beiträge werden in einen gemeinsamen Topf eingezahlt und dienen der Finanzierung der aktuellen Rentenzahlungen. Die Höhe der späteren Rente hängt von den erworbenen Rentenpunkten ab. Ein Rentenpunkt entspricht dabei einem bestimmten Prozentsatz des Durchschnittseinkommens aller Versicherten. Die Rentenpunkte ist essenziell für uns für die Berechnung der Kindererziehungszeiten.

Die Rentenformel berücksichtigt neben den eingezahlten Beiträgen auch individuelle Faktoren wie die Anzahl der Versicherungsjahre, Kindererziehungszeiten, Erwerbsminderung und andere besondere Umstände.

Problem der gesetzlichen Rente

Die gesetzliche Rente wird uns nicht ausreichen, denn sie steht schon lange vor großen Herausforderungen, die sich aus demografischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen ergeben. Ein zentrales Problem ist die alternde Bevölkerung. Die steigende Lebenserwartung führt dazu, dass Menschen länger Renten beziehen, während die Zahl der Erwerbstätigen im Verhältnis abnimmt. Dieses Ungleichgewicht belastet das Umlagesystem der gesetzlichen Rente, da weniger Beitragszahler für eine wachsende Anzahl von Rentnern aufkommen müssen.

Ein weiteres Problem ist die schrumpfende Rentenhöhe im Verhältnis zum letzten Arbeitsentgelt. Früher betrug die gesetzliche Rente oft etwa 70 Prozent des Durchschnittsverdienstes. Aufgrund diverser Reformen hat sich dieses Verhältnis jedoch verringert, und immer mehr Rentner sind auf ergänzende Maßnahmen wie private Altersvorsorge angewiesen, um ihren Lebensstandard zu sichern.

Die Diskussion um die Nachhaltigkeit der gesetzlichen Rente führt zu politischen Debatten über Reformen und Anpassungen. Themen wie eine mögliche Erhöhung des Rentenalters, die Einführung neuer Finanzierungsmodelle oder die Förderung von alternativen Vorsorgeformen werden intensiv diskutiert, um die Rentenversicherung langfristig stabil zu halten.

Das Prinzip der Entgeltpunkte

Ein Schlüsselkonzept, das du verstehen solltest, ist das Prinzip der Entgeltpunkte. Diese Punkte bilden die Grundlage für die Berechnung deiner Rente. Je mehr Entgeltpunkte du sammelst, desto höher wird deine spätere Rente ausfallen. Lass uns gemeinsam einen tieferen Einblick in dieses Prinzip werfen.

Die Berechnung der Entgeltpunkte erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst wird das jährliche Bruttoeinkommen eines Versicherten in ein Durchschnittsentgelt umgerechnet. Dieser Umrechnungsfaktor berücksichtigt die allgemeine Lohnentwicklung. Anschließend wird das Durchschnittsentgelt ins Verhältnis zum Durchschnittsentgelt aller Versicherten gesetzt. Das Ergebnis dieser Berechnung ergibt die Entgeltpunkte für das jeweilige Jahr.

Die Formel zur Berechnung der Entgeltpunkte lautet:

Entgeltpunkte = individuelles Durchschnittsentgelt/ Durchschnittsentgelt aller Versicherten

Diese Entgeltpunkte werden über deine Versicherungsjahre aufsummiert. Die Gesamtanzahl der Entgeltpunkte bestimmt maßgeblich die Höhe der späteren Rente. Die Rentenformel berücksichtigt dann diese gesammelten Entgeltpunkte, um die monatliche Rente zu ermitteln.

Die allgemeine Rentenformel lautet:

monatliche Rente = Entgeltpunkte × Rentenartfaktor × Zugangsfaktor x Rentenwert

Dabei ist der Rentenartfaktor abhängig von der Art der Rente (z.B., Altersrente, Erwerbsminderungsrente) und der Zugangsfaktor berücksichtigt den Rentenbeginn, wobei eine frühere Inanspruchnahme zu Abschlägen führen kann.

Kindererziehungszeiten

Es gibt Möglichkeiten Zeiten, in denen man nicht direkt gearbeitet hat von zusätzlichen Entgeltpunkten zu profitieren. Beispielsweise durch die Kindererziehungszeiten.

Sie sind generell eine Honorierung des Staates für Zeiten in der Kindererziehung. Kindererziehungszeiten sind in der gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland berücksichtigte Zeiten, die Eltern für die Erziehung ihrer Kinder erhalten. Diese Zeiten werden anerkannt, um sicherzustellen, dass Eltern, insbesondere Mütter, keine Nachteile in ihren Rentenansprüchen erleiden, wenn sie aufgrund der Kindererziehung nicht oder nur eingeschränkt erwerbstätig sind.

Während der Erziehungszeit erhalten Eltern Rentenpunkte für ihre Rentenversicherung, die sich positiv auf ihre spätere Altersrente auswirken. Pro Kind werden bis zu drei Jahre Kindererziehungszeiten angerechnet (wenn das Kind nach 1992 geboren wurde, vor 1992 sind es bis zu 2,5 Jahre pro Kind).

Für jedes Jahr der Erziehung bekommt man knapp aktuell knapp einen Entgeltpunkt auf seinem Rentenkonto gutgeschrieben. Wie du im vorherigen Abschnitt gelernt hast, ist das abhängig vom Durchschnittsentgelt.

Aktuell ist der Entgeltpunkt (2023) 37,60 € Wert. Das heißt für ein Jahr Kindererziehungszeit habe ich aktuell im Schnitt 112 € mehr Rente im Monat. Also gar nicht so wenig!

Muss ich Kindererziehungszeiten beantragen?

Ja, unbedingt. Denn dies passiert in der Regel nicht automatisch. Du musst Kindererziehungszeiten selbst beantragen, denn der Aspekt der „Erziehung“ muss überprüft werden. Daher werden die Entgeltpunkte nicht automatisch angerechnet. Dies kann über kann das Formular V0800 Formular der deutschen Rentenversicherung beantragen. Das geht immer nur rückwirkend. Die Empfehlung ist: Wenn das Kind ca. 10 Jahre alt geworden ist, sollte man das Formular für die Kindererziehungszeiten bei der deutschen Rentenversicherung einreichen. In der Regel muss eine Geburtsurkunde des Kindes mitgesendet werden. Kindererziehungszeiten können aber auch spätestens mit dem Rentenantrag eingereicht werden.

Die Kindererziehungszeiten können monatlich zwischen den Elternteilen aufgeteilt & gutgeschrieben werden (nacheinander, aber nicht parallel). Dafür kann das Formular V0820 der deutschen Rentenversicherung genutzt werden.

Es ist jedoch wichtig sicherzustellen, dass alle relevanten Daten korrekt erfasst sind. Bei Unklarheiten oder wenn Informationen fehlen, können Eltern bei ihrem zuständigen Rentenversicherungsträger nachfragen oder gegebenenfalls fehlende Daten nachreichen. Eine regelmäßige Überprüfung der eigenen Rentenkonten und eine gegebenenfalls notwendige Korrektur können dazu beitragen, dass alle erworbenen Rentenansprüche, einschließlich der Kindererziehungszeiten, korrekt erfasst sind.

Welche weiteren anrechenbaren Zeiten gibt es in der gesetzlichen Rente?

Neben den Kindererziehungszeiten gibt es weitere Phasen, die sich positiv auf deine Rente auswirken können. Dazu gehören beispielsweise Pflegezeiten oder bestimmte Phasen der Arbeitslosigkeit, sowie auch Studien- und Ausbildungszeiten.

Verlasse sich nicht auf die gesetzliche Rente

Wichtig ist aber: Dei gesetzliche Rente wird nicht ausreichen. Private Altersvorsorge ist unerlässlich. Eine großartige Möglichkeit bieten hierfür ETFs.

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Fazit 

Kindererziehungszeiten können einen entscheidenden Einfluss auf deine gesetzliche Rente haben. Durch das korrekte Anrechnen dieser Zeiten sicherst du nicht nur deine finanzielle Zukunft, sondern trägst auch zur Anerkennung der wertvollen Arbeit bei, die mit der Erziehung von Kindern verbunden ist. Die gesetzliche Rente mag komplex erscheinen, aber mit dem richtigen Wissen und den passenden Maßnahmen kannst du einen soliden Grundstein für deine finanzielle Sicherheit legen. Bleib am Ball und verpasse keine wichtigen Informationen rund um deine Finanzen. Wir von Femance begleiten dich auf dem Weg zu einem finanziell abgesicherten Leben.

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