So kannst du deine Rentenlücke schließen

Rentenlücke

Die Rentenlücke ist ein Thema, das in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus gerückt ist, da die gesetzliche Altersrente allein oft nicht ausreicht, um den gewohnten Lebensstandard im Ruhestand aufrechtzuerhalten. Viele Menschen stehen vor der Herausforderung, ihre finanzielle Absicherung im Alter zu gewährleisten und drohen, in die Altersarmut abzurutschen. In diesem Blogartikel werden wir uns näher mit der Rentenlücke befassen, ihre Ursachen und Auswirkungen analysieren und vor allem auch Möglichkeiten aufzeigen, wie man dieser Lücke gezielt entgegenwirken kann.

Wie funktioniert das deutsche Rentensystem?

Um zu verstehen, wie eine Rentenlücke zustande kommt, müssen wir uns erst anschauen, wie das deutsche Rentensystem funktioniert. Das deutsche Rentensystem basiert auf dem sogenannten Umlageverfahren. Das bedeutet, dass die Beiträge der Arbeitnehmer direkt für die laufenden Rentenzahlungen verwendet und nicht auf individuellen Konten angespart werden.  Das Rentensystem finanziert sich also durch die Beiträge der Arbeitnehmer, Arbeitgeber und des Staates. Die Höhe der gesetzlichen Rente richtet sich in erster Linie nach den erworbenen Rentenansprüchen, die auf Grundlage der eingezahlten Beiträge und der Versicherungszeiten ermittelt werden. Dabei werden die Durchschnittseinkommen berücksichtigt, die während des Erwerbslebens erzielt wurden. Je höher das durchschnittliche Einkommen und die Beitragszahlungen waren, desto höher fällt in der Regel die Rente aus.

Wieso das derzeitige Rentensystem an seine Grenzen stößt

Das Umlageverfahren basiert darauf, dass die Beiträge der aktuell erwerbstätigen Generation direkt zur Finanzierung der Rentenzahlungen an die derzeitigen Rentner verwendet werden. Das bedeutet, dass die heutigen Arbeitnehmer die Renten der heutigen Rentner finanzieren. Dieses System funktionierte in der Vergangenheit gut, als die Bevölkerungspyramide eine breite Basis an jungen Menschen hatte, die in das System einzahlten und nur eine vergleichsweise kleine Anzahl von Rentnern, die aus dem System bezogen haben. Jedoch führen zwei wesentliche Entwicklungen dazu, dass das Umlageverfahren in Zukunft an seine Grenzen stößt:

Erste Entwicklung: Der Demografischer Wandel

Die Bevölkerung in vielen Industrieländern, darunter auch Deutschland, altert kontinuierlich. Die Geburtenraten sind gesunken, während die Lebenserwartung gestiegen ist. Dadurch nimmt der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung zu, während der Anteil der jüngeren Generationen abnimmt.  Weniger Beitragszahler stehen also einer wachsenden Zahl von Rentnern gegenüber, was die Finanzierung der Renten über das Umlageverfahren schwieriger macht.

Zweite Entwicklung: Die Veränderungen in der Arbeitswelt

Die Globalisierung und technologische Entwicklungen haben zu veränderten Beschäftigungsverhältnissen geführt. Zum einen fangen viele erst später an zu arbeiten, da sie erst studieren (aka späteres Einzahlen in die Rentenkasse). Außerdem gibt mehr Teilzeitbeschäftigung, befristete Arbeitsverhältnisse und Selbstständige, die möglicherweise nicht in das System einzahlen. Dadurch verringern sich die Beitragseinnahmen der Rentenversicherung zusätzlich.

Die Aussichten für die zukünftigen Rentenzahlungen könnten im Vergleich zu früheren Generationen eher gedämpft sein.  Daher ist es ratsam, nicht ausschließlich auf das gesetzliche Rentensystem zu vertrauen, sondern bereits frühzeitig zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, um weitere Einkommensquellen für das Rentenalter aufzubauen – beispielsweise durch die private Altersvorsorge. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass du eine realistische Einschätzung über die Höhe der zu erwartenden Rente hast. So kannst du eine fundierte Vorsorgeplanung durchführen. Um ein realistisches Bild von deinem Ruhestand zu bekommen, solltest du deine individuelle Rentenlücke ermitteln.

Was ist die Rentenlücke?

Die Rentenlücke beschreibt die Differenz zwischen dem bisherigen Lebensstandard eines Rentners und der voraussichtlichen Altersrente, die er/sie aus der gesetzlichen Rentenversicherung bezieht.

Was sind die Ursachen der Rentenlücke ?

Wie bereits erwähnt führt der demografische Wandel sowie die veränderte Arbeitswelt dazu, dass das Umlageverfahren der Deutschen Rentenversicherung an seine Grenzen stößt. Daneben gibt es weitere Faktoren, die bei den meisten von uns eine Rentenlücke verursachen werden:

1I Brüche in der Erwerbsbiografie

Unterbrochene Erwerbsverläufe, beispielsweise aufgrund von Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Familienphasen führen zu einer Rentenlücke, da während dieser Zeiten weniger oder gar keine Beiträge in die Rentenkassen eingezahlt wurden.

2I Sinkende Rentenniveaus

Das Rentenniveau bezeichnet den prozentualen Anteil des letzten durchschnittlichen Bruttoeinkommens eines Versicherten, der ihm als gesetzliche Rente nach langjähriger Beitragszahlung zur Verfügung steht. Es dient als Maßstab für die Höhe der gesetzlichen Altersrente in Relation zum vorherigen Einkommen. In vielen Ländern werden die Rentenniveaus schrittweise abgesenkt, was dazu führt, dass die zukünftigen Rentenbezüge relativ geringer ausfallen als die heutigen.

Auswirkungen der Rentenlücke

Die Rentenlücke kann zu erheblichen finanziellen Schwierigkeiten im Alter führen. Viele Rentner müssen ihren Lebensstandard drastisch reduzieren oder sind sogar auf staatliche Unterstützung angewiesen, um ihren grundlegenden Bedürfnissen gerecht zu werden. Dies kann zu einer spürbaren Verschlechterung der Lebensqualität im Ruhestand führen und die lang ersehnte Phase des Lebens zu einer Zeit der finanziellen Unsicherheit machen. Und das möchte doch wirklich niemand oder? Deswegen zeige ich dir jetzt wie du deine Rentenlücke schließen kannst.

So kannst du deiner Rentenlücke entgegenwirken

Wie bereits erwähnt, kann man nicht uneingeschränkt auf das derzeitige Rentensystem in Deutschland vertrauen. Wusstest du, dass die gesetzliche Rentenversicherung zwar dazu verpflichtet ist dir eine lebenslange Rente auszubezahlen, allerdings nicht wie hoch diese sein soll? Es könnte gut sein, dass die Höhe deiner Rente nicht für immer gleich bleibt. Aus diesem Grund ist es wichtig herauszufinden  wie viel Kapital du benötigst, um im Ruhestand einen angemessenen Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Mit den folgenden 5 Schritten kannst du  deine Rentenplanung selbst in die Hand nehmen!

Schritt 1: Berechne deinen persönlichen Bedarf

Um eine fundierte Altersvorsorge zu planen, ist es zunächst wichtig, den Gesamtbedarf für das Rentenalter zu ermitteln. Hierzu solltest du zuerst deine individuellen Bedürfnisse und Wünsche für den Ruhestand grob überschlagen. Wie viel Geld möchtest du monatlich als Rentner zur Verfügung haben? Darüber hinaus spielt auch die Lebenserwartung eine Rolle, welche du einfach online mit Hilfe des Rechners des Deutschen Instituts für Altersvorsorge herausfinden kannst.  

Als grobe Orientierung gilt oft der Richtwert von 80% des letzten Einkommens, da in der Regel im Rentenalter einige Ausgaben wegfallen.  Um deinen Bedarf genau zu kalkulieren, kannst du folgendermaßen vorgehen:

  1. Ermittle deine aktuellen Lebenshaltungskosten, indem du deine Ein- und Ausgaben über einen Zeitraum von 3 Monaten genau verfolgst. Hierbei können Haushalts-Apps oder klassische Haushaltsbücher hilfreich sein.
  2. Sobald du deinen derzeitigen Bedarf kennst, kannst du berechnen, wie viel davon die Besagten 80% für das Alter
  3. Zusätzlich solltest du auch deine Träume und Wünsche für den Ruhestand berücksichtigen und in dein Budget einbeziehen.
 

Nachdem du dein monatliches Budget als Rentner und deine Lebenserwartung ermittelt hast, kannst du das Gesamtkapital für deine Rente berechnen.  Hierzu multiplizierst du dein monatliches Budget * 12 mit der Anzahl der Jahre von deinem Renteneintrittsalter bis zu deinem Lebensende.  Auf diese Weise erhältst du eine grobe Schätzung des benötigten Kapitals für deine Altersvorsorge.

Ein Beispiel: Wenn du ein monatliches Budget von 2.000€ netto während deiner Rente haben möchtest, wären das aufs Jahr gerechnet 24.000€. Angenommen deine Lebenserwartung beträgt 90 Jahre und du möchtest mit 67 Jahren in Rente gehen, dann ziehst du 67 von 90 Jahren ab, was 23 Jahren entspricht. Somit betrüge das benötigte Kapital 552.000€.

Schritt 2: Ermittle deinen Status Quo

Um deine Rentenlücke zu berechnen, ist es wichtig zu wissen, wie deine derzeitige Rentenplanung aussieht.  Das lässt sich einfach durch deinen aktuellen Rentenbescheid herausfinden.  Auf der ersten Seite deiner Renteninformation findest du eine kleine Box mit drei Werten:

  • Betrag bei voller Erwerbsminderung
  • Höhe der künftigen Regelaltersgrenze
  • Brutto-Rente, die du erhalten würdest, wenn du weiterhin so viel verdienen würdest wie im Durchschnitt der letzten 5 Jahre.

 

Von besonderem Interesse ist hierbei der dritte Wert: Die Brutto-Rente, wobei davon ausgegangen wird, dass du weiterhin so viel verdienen wirst wie in den letzten 5 Jahren.  Es ist jedoch zu beachten, dass wir die Netto-Rente herausfinden möchten, während der Rentenbescheid lediglich Informationen über die voraussichtliche Brutto-Rente liefert. Auf der Rückseite deines Rentenbescheids wird deswegen der Kaufkraftverlust angegeben. Wenn beispielsweise 100€ nur noch 59€ wert sind, musst du die Nettorente mit 0,59 multiplizieren, um die voraussichtliche Kaufkraft zu ermitteln.  Eine Nettorente von 1.800€ wäre dann nur noch 1.062€ wert.

Schritt 3: Ermittle deine Rentenlücke

Nachdem du deine voraussichtliche Netto-Rente mit deinem Bedarf verglichen hast, wird deutlich, dass es eine beträchtliche Differenz gibt.  Angenommen, du möchtest 2.000€ netto erhalten, aber deine voraussichtliche Rente beträgt lediglich 1.062€.  Dadurch ergibt sich eine Rentenlücke von 938€ pro Monat oder 11.256€ pro Jahr. Für deine gesamte Rentenzeit bis zum Alter von 90 Jahren beläuft sich diese Vorsorgelücke auf 291.456€, vorausgesetzt du gehst mit 67 Jahren in Rente.

Schritt 4: Kümmere dich frühzeitig um deine Altersvorsorge

Auch wenn du noch sehr jung bist und aktuell vielleicht in der Ausbildung oder im Studium steckst und lieber andere Dinge im Kopf hast als deine Altersvorsorge ist es dennoch äußerst vorteilhaft, frühzeitig mit dem Aufbau eines Vermögens zu starten. Je früher du beginnst, desto einfacher wird es, die Rentenlücke zu schließen. Der Zinseszins-Effekt kann hierbei besonders hilfreich sein! Durch kontinuierliches Sparen und Anlegen erzielst du über die Zeit eine überproportionale Wertsteigerung. Deswegen heißt es: so früh wie möglich damit zu beginnen, selbst wenn anfangs nur kleine Sparbeträge möglich sind!

Mit ETFs die Rentenlücke schließen

Eine entspannte Möglichkeit der Geldanlage sind zum Beispiel ETFs (Exchange Traded Funds). Lass mich dir das mal an einem Beispiel zeigen: Angenommen, du zahlst über einen Zeitraum von 10 Jahren monatlich 100€ in einen ETF-Sparplan ein, sodass du insgesamt 12.000€ investierst. Bei einer realistischen Rendite von 5% würde dein Vermögen auf 15.500€ anwachsen. Das bedeutet, allein durch das monatliche Investieren von 100€ in ETFs hättest du ein Plus von 3.500€ erzielt!

Gehen wir mal einen Schritt weiter und nehmen an, dass du über die gesamte Zeit bis zur Rente, also 40 Jahre lang, monatlich diese 100€ in einen ETF-Sparplan eingezahlt hättest.  Insgesamt wären somit 48.000€ von dir eingezahlt worden.  Unter der Annahme einer Rendite von 5%, würde sich dein Vermögen auf insgesamt 148.000€ belaufen. Erstaunlicherweise wäre das ein Plus von 100.000€ allein durch die erzielten Zinsen und den Zinseszins-Effekt!

Schritt 5: Eine ETF-Rentenversicherung hilft dir deine Rentenlücke optimal zu schließen

Leider wird das Vermögen allein aus einem ETF-Sparplan für die Altersvorsorge auf Dauer für die meisten von uns nicht ausreichend sein. Schließlich kalkulieren wir mit einer bestimmten Lebenserwartung. Doch was passiert, wenn wir tatsächlich länger leben als erwartet? Hier liegt der Knackpunkt, den viele nicht bedenken. Das angesparte Kapital aus dem ETF-Sparplan ist begrenzt und wird irgendwann aufgebraucht sein. Es ist daher wichtig, sich jetzt die Frage zu stellen, ob das angesammelte Kapital ausreicht, um das Risiko der Langlebigkeit im Alter abzudecken.

Um das Risiko der Langlebigkeit zu minimieren, gibt es eine weitere Option, von der ich persönlich ein großer Fan bin: die ETF-Rentenversicherung. In eine ETF-Rentenversicherung investiert man ebenfalls in ETFs, jedoch im Rahmen eines Versicherungsmantels und nicht über ein klassisches Depot. Der Vorteil besteht einfach darin, dass du unabhängig von deinem Alter und ob dein eingezahltes Kapital aufgebraucht ist oder nicht, von der ETF-Rentenversicherung eine garantierte lebenslange Rente erhältst – ohne Wenn und Aber.

Ein weiterer Pluspunkt ist das sogenannte Ablaufmanagement.  Dabei erfolgt schrittweise eine Umschichtung des Fondsguthabens der Versicherung von risikoreicheren Fonds in einen Fonds mit geringerem Risiko bis zum Ablauf bzw. Rentenbeginn.  Auf diese Weise werden kurzfristige Kursschwankungen abgefedert und gemildert.

Lass dich zur ETF-Rentenversicherung beraten

Bist du an einer ETF-Rentenversicherung interessiert? Dann mach am besten gleich einen Termin zum kostenlosen Erstgespräch aus, bei dem wir uns gegenseitig kennenlernen können. Wenn dir das Konzept zusagt, werden wir gemeinsam deinen individuellen Bedarf ermitteln und eine auf dich und dein Leben maßgeschneiderte ETF-Rentenversicherung finden. Anschließend kannst du dich zurücklehnen und sorgenfrei auf deine Rente freuen. Der Termin findet online statt und du kannst ihn auch ganz einfach online ausmachen. Worauf wartest du noch?

Fazit

Lassen wir uns also nochmal zusammenfassen, wie du deine Rentenlücke schließen kannst.  Im ersten Schritt rechnest du deinen Bedarf aus, indem du ermittelst, wie viel monatliches Budget du als Rentner benötigst und deine Lebenserwartung berücksichtigst. Anschließend geht es darum, deine Netto-Rente zu berechnen: Mithilfe deines Rentenbescheids kannst du deine inflationsbereinigte Netto-Rente ermitteln, um die Vorsorgelücke zu identifizieren. Hast du diese Schritte durchgeführt ist es Zeit, in die Umsetzung zu kommen, um die Differenz zwischen deiner tatsächlichen Rente und dem benötigten Kapital zu schließen. Du hast zwei Möglichkeiten: Entweder du fängst selbst an in einen ETF-Sparplan zu investieren. Oder du entscheidest dich für den eine ETF-Rentenversicherung, die zusätzlich dein Langlebigkeitsrisiko abdeckt.

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