Wann investieren? Warum jetzt der beste Zeitpunkt ist

Wann investieren

Du hast schon länger vor, dich endlich an die Börse zu trauen und einen ETF-Sparplan aufzusetzen und fragst dich wann investieren am besten ist? Die weitläufige Meinung ist dazu, aktuell lieber die Finger davon zu lassen, da die Aktienmärkte in den letzten Monat stark eingebrochen sind und derzeit die wirtschaftliche Lage mit Inflation, gestiegenen Energiepreisen & Co. nicht gerade rosig aussieht. Doch das stimmt nicht: Gerade jetzt ist der beste Zeitpunkt, um anzufangen und dich aufs Börsenparkett zu trauen! Warum das so ist erkläre ich dir im heutigen Blogbeitrag.

Konjunkturzyklus einfach erklärt

Um die Mechanismen an der Börse zu verstehen, ist es wichtig den Konjunkturzyklus zu kennen. Denn der Verlauf von Aktienmärkten ist eng an Auf- und Abschwung der Konjunktur gekoppelt. Du merkst schon: Die Konjunktur beschreibt also die regelmäßige Abfolge von Hoch- und Tiefphasen der Wirtschaft. Wenn das Wirtschaftswachstum alle Konjunkturphasen einmal vollständig durchlaufen hat, spricht man von einem Konjunkturzyklus. Diese Aufs und Abs verlaufen recht regelmäßig und werden mithilfe von wellenförmigen Kurven dargestellt.  Der Zyklus an sich wird in der Regel von Hochpunkt zum nächsten Hochpunkt gemessen, anhand dessen man die langfristige Richtung erkennen kann. Insgesamt ist nämlich immer der langfristige Trend für die Volkswirtschaft, aber auch für Aktien- und generell Kapitalmärkte entscheidend. Und nicht in welcher Phase der Konjunktur man sich derzeit befindet. Das sollte man auch im Hinterkopf behalten, wenn man sich fragt, wann investieren sich lohnt. Und, dass nach einem Tief immer ein Hoch folgt. Dazu aber gleich mehr.

Die vier Phasen des Konjunkturzyklus

Insgesamt ist ein Konjunkturzyklus unterteilt in vier Phasen: dem Aufschwung (Expansion), der Hochphase (Boom), dem Abschwung (Rezession) und der Tiefphase (Depression).

Aufschwung

Beim Aufschwung herrscht eine gute Stimmung am Markt und die Nachfrage steigt. Dadurch steigt auch die Produktion an und die Wirtshaft eines Landes expandiert. Deswegen wird diese Phase auch Expansion genannt. Außerdem gehören zu den Hauptmerkmalen des Aufschwungs steigende Löhne, einen steigenden Beschäftigungsgrad bei sinkender Arbeitslosenquote, niedrige Zinsen und eine geringe Inflationsrate. Für die Börse bedeutet steigende Aktienkurse, da auch hier die Nachfrage stark steigt.

Hochphase

Auf den Aufschwung folgt die Hochphase, bzw. der Boom. In dieser Phase sind Produktionskapazitäten voll ausgelastet und man spricht von einer Vollbeschäftigung. Das wiederum führt zu Preissteigerungen, woraus eine Inflation resultieren kann (aber nicht muss!). Auch die Aktienkurse haben hier ihren Höchststand erreicht.

Abschwung

Der Abschwung beschreibt eine sinkende Nachfrage, eine steigende Arbeitslosigkeit und eine zurückgehende oder stagnierende Wirtschaft. Deswegen werden die Produktionen zurückgefahren und die Preise steigen weiter. Auch die Inflationsrate nimmt zu und die Menschen fangen an mehr Geld zu sparen, statt zu investieren.  Das führt zu weniger Nachfrage am Aktienmarkt, weshalb die Aktienkurse sinken.

Tiefphase

Die Tiefphase wird auch Depression genannt, da die Wirtschaftskraft eines Landes sinkt. Produktionskapazitäten werden nur sehr gering ausgeschöpft und es kommt zu einer hohen Arbeitslosenquote. Mit sinkenden Löhnen und Preisen wird auch die Inflationsrate geringer. Die meisten Anleger bekommen Panik und verkaufen zu Hauf ihre Aktien, die deswegen noch weiter stark im Preis gesunken sind.

 

Hat eine Volkswirtschaft all diese Konjunkturphasen einmal durchlaufen, ist dieser Konjunkturzyklus abgeschlossen und ein neuer beginnt.

Dauer des Konjunkturzyklus

Die Dauer eines dieser vier Phasen wird von drei verschiedenen Faktoren beeinflusst: Den saisonalen, den konjunkturellen und den strukturellen Schwankungen.

Die saisonale Schwankungen sind eher nur von kurzer Dauer und weisen kleinere Auf- und Abschwünge innerhalb einer dieser vier Phasen auf. Außerdem sind sie von Jahreszeiten geprägt. In der Bauindustrie z.B. schwanken Auftragslagen stark zwischen Sommer- und Wintermonate. Saisonale Schwankungen sind aber auch im Einzelhandel zu erkennen, da beispielweise im Weihnachtsgeschäft mit mehr Umsatz gerechnet werden kann. Der Vorteil hier liegt in der Vorhersehbarkeit, da man sich gut auf saisonale Schwankungen vorbereiten kann.

Im Gegensatz zu saisonalen Schwankungen betreffen die konjunkturellen Schwankungen die gesamte Volkswirtschaft. Verursacht werden sie durch ein Ungleichgewicht zwischen der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage und dem gesamtwirtschaftlichen Angebot. Außerdem werden sie von zeitlichen Verzögerungen beeinflusst, sodass sie nur schwer vorhersehbar sind. Insgesamt können konjunkturelle Abweichungen in der Wirtschaft zwischen einem und vier Jahre dauern.

Bei strukturellen Schwankungen handelt es sich um längerfristige Auf- und Abschwünge und können zwischen 40 bis 60 Jahren dauern. Warum ist das so? Ausschlaggeben sind dabei technische und gesellschaftliche Entwicklungen. Also Innovationen, die die Volkswirtschaft beeinflussen. Dadurch wird das Produktionspotenzial gesteigert, da bei weniger Aufwand mehr Ertrag erwirtschaftet werden kann und so neue Arbeitskapazitäten für wieder für das Vorantreiben von anderen Innovationen genutzt werden können.

Wann investieren? In welchem Zyklus wir uns aktuell befinden

Kommen wir aber mal zum spannenden Teil: In welchem Zyklus befinden wir uns derzeit und wann investieren am sinnvollsten ist. Erst die Corona-Pandemie, dann der Ukraine-Krieg und Energie-Krise. In den letzten zwei Jahren hat es unsere Wirtschaft nicht leicht gehabt und musste viele Probleme bewältigen. Das hat Spuren hinterlassen, weswegen wir uns aktuell eher in einer Rezession befinden der Aufschwung aber schon wieder leicht sichtbar ist (Stand: Februar 2023). Durch die hohe Inflation haben viele Haushalte ein geringeres Realeinkommen. Sie können sich für das gleiche Geld immer weniger leisten. Dadurch ist die Nachfrage gesunken und das Bruttoinlandsprodukt ist in den beiden letzten Quartalen zwischen 0,3 und 0,4 Prozent geschrumpft. Wer schon Aktien hat und im Moment sein Depot checkt, wird deswegen viele rote Zahlen und Abwärtskurven sehen. Jetzt heißt es einen kühlen Kopf bewahren und bloß nicht verkaufen!

Wann investieren? Am besten JETZT!

Denn auch wenn du es kaum glauben magst: JETZT ist der beste Zeitpunkt, um mit dem Investieren zu beginnen oder Nachkäufe zu tätigen! Ich weiß, es klingt makaber. Aber Aktien und Fonds sind günstig wie nie, weswegen man zuschlagen sollte! Wie wir wissen, kommt nach Regen immer Sonnenschein – das gilt auch für die Börse. Wer jetzt kauft und quasi im Sale auf Schnäppchenjagt geht, handelt klug und vorrausschauend. Die Wirtschaft wird zum Glück nicht ewig weiter sinken und sich erholen. Zwar kann keiner vorhersagen wann genau, doch wenn du langfristig Vermögen aufbauen möchtest, kannst du der Börsenweisheit „Kaufen wenn die Kanonen donnern, verkaufen wenn die Violinen spielen“ von Carl Mayer von Rothschild ruhig folgen. Diese Strategie nennt sich Antizyklisch-Investieren. Also kaufen wenn die Kurse sinken – und Verkaufen wenn Kurse in die Höhe schnellen.

Natürlich kann man auch in Aufschwungphasen mit dem Investieren beginnen. Denn wenn du langfristig dein Geld anlegen willst, bekommst du in den 10-15 Jahren ganz sicher auch eine Rezession mit und kannst ggf. Nachkaufen. Außerdem sorgt die Regression zur Mitte bei einem langfristigen Anlagehorizont für eine solide Rendite. Doch wenn du schon länger vor hast dich an das Thema heranzuwagen, dann solltest du endlich deine Finanzen in die Hand nehmen und dich an die Börse trauen! Einen besseren Zeitpunkt wird es nicht geben.

In 3 Schritten zum ersten eigenen Depot

Du hast dir alles notwenige Wissen aneignet, die Frage wann investieren wurde dir auch gerade beantwortet –  jetzt soll es in die Umsetzung gehen? Dafür benötigst du ein Depot, das quasi als Schaltzentrale für deinen Aktienhandel dient. Ein Depot ist vergleichbar mit einem Konto. Nur dass du dort nicht Geld aufbewahrst, sondern Aktien, Fonds, ETFs usw. verwaltest und sie dort kaufen und verkaufen kannst. Die drei folgenden Schritte zeigen dir, wie du ein Depot eröffnest. 

Schritt 1: Entscheide dich für ein Depot

Im Prinzip gibt es zwei für dich als Erstes zwei Entscheidungen zu treffen, bevor du dein Depot eröffnen kannst. Erstens: Möchtest du dein Depot bei einem Online Broker oder bei einer Direktbank eröffnen?

Was ist besser? Online-Broker oder Direktbank?

 Online-BrokerDirektbank
Vorteile (+)
  • sie sind oft provisionsfrei
  • viele Sparpläne kostenlos
  • die Gebühren insgesamt transparent
  • Flexiblere Handhabung bei Sparplänen
  • Außerdem hast du via App von überall aus der Welt Zugriff auf deinen Depotbestand
  • Bei den meisten Onlinebrokern eine große Menge an handelbaren Aktien und ETFS
  • Und auch hier ist das Depot durch die Bafin abgesichert
  • Du kannst hier nicht nur ETF-Sparpläne, sondern auch Aktien-Sparpläne besparen
  • Mehr Serviceleistungen und Beratung durch direkte Ansprechpartner bei der Bank
  • Einzelorder oft unter 500 Euro möglich

Nachteile (-)

  • Weniger Beratungsmöglichkeiten bei einer Direktbank
  • Somit ergibt sich ein erhöhtes Risiko bei fehlender Erfahrung auf Finanzmärkten
  • Höhere Kosten, weil mehr Service
  • Dadurch eventuell geringere Rendite auf Dauer
  • Flexible Anpassung von Sparplänen nicht immer so einfach möglich
Vor- und Nachteile von Online-Brokern und Direktbanken

Entscheide dich für einen Anbieter

Zweite Entscheidung die du treffen musst, damit du dein Depot eröffnen kannst:  Hast du dich entschieden für die Art des Depots entschieden, musst du noch einen richtigen Anbieter finden.  Im Internet gibt es viele Vergleichsportale, die dir helfen die richtige Auswahl zu treffen, wie z.B. diesen hier.

Schritt 2: Dein Wertpapierdepot eröffnen

Führst du schon ein Girokonto bei einer Direktbank und möchtest zusätzlich das Depot freischalten lassen, musst du normalerweise nicht nochmal deine Identität nachweisen. Bist du Neukunde und möchtest dein Depot Online ganz neu eröffnen, kommst du um ein paar Angaben nicht drum herum: Daten wie Anschrift, Kontoverbindung oder Gehalt werden dann abgefragt. Das gute bei allen Anbieter ist: sie führen dich mittlerweile digital sehr gut durch den Eröffnungsprozess durch, sodass das oft sehr intuitiv und einfach ist.

Bist du mit dem Eröffnungsprozess durch, musst du anschließend du deine Identität nachweisen. Das geht entweder durch ein Video-Ident Verfahren, wo du mit Smartphone ein kurzes Videotelefonat mit einem Mitarbeiter der Bank führst. Halte hierfür deinen Personalausweis oder Reisepass schon mal Griff bereit. Oder du gehst den Weg über Post-Ident. Mit deinem Antrag und Ausweis gehst du zur Post und der Postmitarbeiter bestätigt deine Identität und leitet diese Information weiter.

Schritt 3: Depot einrichten

Ist das geschafft und ist dein Antrag bei der Bank eingegangen, dauert es in der Regel ein paar Tage bis das Depot eröffnet ist. Sobald alles freigeschalten ist, wirst du postalisch informiert. Für dein Depot bekommst du eine eigene IBAN. So kannst du dann mit einer normalen Überweisung Geld von deinem Girokonto auf das Verrechnungskonto übertragen. Und schon kann es los gehen. Du kannst einen Sparplan anlegen oder ETF-Anteile kaufen.

Bei machen Online Brokern musst du für einen ETF-Sparplan nicht mal Geld auf das Verrechnungskonto transferieren, sondern kannst ein SEPA-Lastschriftmandat einrichten. Ist das der Fall, findest du Infos dazu aber auf jeden Fall bei deinem Anbieter.

Der ETF-Durchstarerkurs hilft dir mit deinem ersten Depot so richtig durchzustarten

In der Theorie weißt du nun, was zu tun ist. Doch du haderst immer noch, weil dir der Mut fehlt und dich irgendwie immer noch nicht traust? Überwinde deine Ängste und Zweifel im nächsten ETF-Durchstarterkurs! Gemeinsam mit echten Finanzprofis und einer coolen und unterstützenden Community lernst du Step by Step die wichtigsten Schritte, um fundiert deinen Vermögensaufbau zu starten. Du lernst, wie du deine Finanzen proaktiv gestalten kannst und selbstbewusst investierst. Der Umgang an der Börse wird für dich zum Kinderspiel und durch den Austausch mit den anderen schaffst du es, dich kontinuierlich weiterzuentwickeln!

Fazit

Wenn du dich schon immer gefragt welcher Zeitpunkt der beste und wann investieren sinnvoll ist, dann ist das Antizyklische-Investieren sicherlich eine kluge und solide Wahl. Kaufen, wenn alle anderen verkaufen und die Kurse sinken. Verkaufen wenn alle anderen Kaufen und die Kurse steigen. In der Konjunktur eingeordnet ist das dann die Rezession, so wie wir sie gerade erleben. Sollte dein Ziel aktuell sein, endlich mit dem Investieren zu beginnen und mit der Börse zu starten – go for it!

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