In diese ETF-Arten kannst du investieren

ETF ist nicht gleich ETF: Wenn du recherchierst, wie du den geeigneten ETF für dich findest, stößt du in kürzester Zeit sicherlich auf den Tipp in den MSCI World zu investieren. Schließlich ist das einer der größten ETFs und bietet eine Streuung über verschiedene Länder und Branchen hinweg. Doch kannst du mit verschiedenen Anlage-Klassen dein Depot noch breiter aufstellen, als nur in den MSCI-World zu investieren. Deswegen geht es in diesem Beitrag welche ETF-Arten es eigentlich auf dem Markt alles so gibt. Und wie du die richtige Vermögensverteilung, also Asset-Allocation für dich persönlich vornehmen kannst.

Diese ETF-Arten gibt es

Viele wissen gar nicht, dass es neben den Aktien-ETFs auch noch andere ETF-Arten gibt. Neben den Aktien gibt es nämlich noch Anleihen-ETFs, Immobilien-ETFs (sogenannte REITs), Rohstoff-ETFs und sogar Krypto-ETFs! Das ist auch ganz logisch: aus jeder Anlageklasse können ETFs zusammengestellt werden. Schließlich bilden ETFs einen bestimmten Index nach und investiert so im klassischen ETF in mehrere Aktien gleichzeitig. Da kannst du mitunter auch mal in 1.500 Unternehmensaktien gleichzeitig investieren, wenn wir wieder vom MSCI World ausgehen.

Aktien-ETFs

Bleiben wir mal zunächst beim Klassiker, dem Aktien-ETF. Wie gesagt ist der Aktien-ETF ist ein börsengehandelter Indexfonds, der die Wertentwicklung bekannter Marktindizes eins zu ein abbildet. Einen Fonds kannst du dir auch bildlich wie einen buntgemischten Obstkorb vorstellen, der mit verschiedenen Obstsorten aus verschiedenen Ländern zusammengesetzt ist. Du investierst in diesen Obstkorb, indem du einen Anteil daran bekommst und kaufst dann nicht ein Stück Obst, wie z.B. eine Banane oder einen Apfel, sondern eben einen Teil des Obstkorbes. Sprich du hast einen viertel Apfel, eine halbe Banane und ein Drittel einer Birne. Übersetzt in die Finanzwelt bedeutet das: Jede Frucht im Korb stellt eine Einzelaktie dar. Die Banane symbolisiert wie zum Beispiel eine Aktie von der Siemens AG, der Apfel die Lufthansa-Aktie und die Birne die Aktie der Deutschen Post.

Wenn du in einen Aktien-ETF investierst, der auf dem DAX beruht, kaufst du also prozentuale Anteile an diesen Deutschen Obstkorb. Also jeweils einen Teil der Siemens-, Lufthansa und Deutsche Post-Aktie. Neben dem deutschen Obstkorb gibt es noch andere Obstkörbe wie z.B. einen Welt-Obstkorb, der Früchte aus aller Welt enthält. Das wäre dann z.B. wieder unser MSCI World. Diese Obstkorb-Symbolik kannst du übrigens auch auf die anderen ETF-Arten übertragen. Das jeweilige Obst ist bildlich gesehen dann keine Aktie, sondern eine Anleihe, eine Immobilie, usw.  Übrigens stellen die Aktien-ETFs eine gute Basis dar und sollten wirklich in keinem Depot fehlen. Später aber mehr dazu, wie du deine persönliche Vermögensverteilung im Depot vornimmst.

Anleihen-ETFs

Ein Anleihen ETF bildet einen Anleihen-Index nach, der aus Staats- sowie Unternehmensanleihen besteht. Anleihen sind festverzinste Wertpapiere mit einer festgelegten Laufzeit. Mit dem Kauf einer Anleihe leihst du dem Herausgeber für eine bestimmte Zeit eine bestimmte Summe an Geld. Du gewährst ihm anders gesagt einen Kredit und du als Käufer wirst zum Gläubiger und der Anbieter des Wertpapiers zum Schuldner. Genau für diese Leistung wirst du in Form von Zinsen bezahlt. Bei Staatsanleihen leihst du einem Staat Geld und bei Unternehmensanleihen gewährst du eben einem Unternehmen einen Kredit. Auf den Anleihen-ETF übertragen heißt das, dass du mehreren Staaten oder Unternehmen Kredite gibst und genau von diesen Staaten und Unternehmen dafür in Form von Zinsen bezahlt wirst. Es gibt reine Unternehmensanleihen-ETFs und Staatsanleihen-ETFs sowie ETFs die beides enthalten. Ich bin aber kein großer Fan von Anleihen, da sie drei Nachteile mit sich bringen:

  • Sie unterliegen nicht der sogenannten Einlagensicherung. Bei Insolvenz des Herausgebers könnte es also zu Verlusten kommen.
  • Werden Anleihen an der Börse gehandelt, können ihre Kurse fallen und es kann zu Verlusten kommen
  • Anleihen haben ein großes Zinsänderungsrisiko. Sprich die Zinsen können nach Abschluss der Geldanlage steigen oder sinken. Und gerade wenn die Zinsen nach Investition, verlieren Anleihen an Wert.

Immobilien-ETFs/ REITs

Wer in Immobilien investieren möchte, aber kein Eigenkapital dafür zur Verfügung hat kann trotzdem auf dem Immobilien-Markt mitmischen und so sein Depot breiter diversifizieren. Eine gute Alternative zu den physischen Immobilien sind nämlich die Immobilien-ETFs. Investierst du in einem Immobilien ETF, dann investierst du in Immobilienunternehmen, die an der Börse notiert sind und in sogenannte REITS.

REITs steht dabei für Real Estate Investment Trusts. Ein REIT ist eine Sonderform einer Immobilien-Aktiengesellschaft. Während eine Immobilien-Aktiengesellschaft genau die gleiche Pflichten und Rechte besitzt wie alle anderen Aktiengesellschaften auch, sind REITs dagegen strenger reguliert. Ein REIT muss sich vor allem auf das Immobiliengeschäft fokussieren und muss seine Gewinne größtenteils an die Aktionäre ausschütten, also geht der größte Teil der Gewinne eben an DICH. Hier ist es ist ein bisschen so, als ob du selbst in eine Immobilie investierst. Du besitzt einen Anteil aus dieser Immobilie und du profitierst aus den Mieteinnahmen. Bei dem Besitzt einer einzelnen physischen Immobilie hättest du ein großes Klumpenrisiko, da du an diese eine Immobilie in dieser einen Lage gebunden bist. Bei einem REIT hingegen ist die Investition auf viele Immobilien verteilt, nur mit dem großen Vorteil, dass die Einnahmen zum großen Teil dir zugutekommen. 

Rohstoff-ETFs / ETCs

Last but not least gibt es noch die Rohstoff-ETFs. Sicherlich ist es für dich nicht mehr verwunderlich, dass Rohstoff-ETFs einen Rohstoff-Index nachbilden. Doch kann sich der Rohstoff-ETF auf zwei Arten beziehen: Einmal als Aktien-ETF und einmal als Future-ETF.

Der Aktien-ETF bildet eben den Aktienindex aus der Rohstoffbranche nach. Das kann zum Beispiel ein Index sein, der mehrere Firmen beinhaltet, die sich auf das Edelmetall Gold spezialisiert hat. Kaufst Du einen ETF auf einen solchen Index, investierst du also in Unternehmen aus der Edelmetall-Branche, aber nicht direkt in physisches Gold. Damit fokussierst du dich mit deiner Geldanlage auf eine einzige Branche. Und solche Branchen-ETFs sind deutlich weniger breit gestreut als etwa ein ETF auf den MSCI World und haben daher auch hohe Risiken. Außerdem solltest du daran denken, dass die Kurse dieser ETFs nicht automatisch steigen, wenn beispielsweise der Goldpreis steigt. 

Es gibt jedoch auch ETC – Exchange Traded Commodities, die Schuldverschreibungen ähnlich sind, die „echte Rohstoffe“ physisch beinhalten. Ein ETC auf Gold beispielsweise lagert in der Regel das Gold zentral und man könnte es sich rein theoretisch, wenn man möchte, auch ausliefern lassen. Das ist natürlich mit Kosten verbunden. Wenn man beispielsweise in einen Gold ETC investiert, dann profitiert man auch von den steuerlichen Vorteilen. Kursgewinne von Gold ETCs sind nämlich bei einer Haltedauer von 12 Monaten steuerfrei, anders als bei Aktien & Immobilien ETFs.

Die etwas anderen Rohstoffe: Future-ETFs

Die Sache mit der Preisentwicklung ist bei den Future-ETFs dagegen anders. Sie bilden einen Rohstoffindex nach und fassen die Preisentwicklung dieser Rohstoffpreise zusammen. Jetzt gibt es da aber noch eine Besonderheit: Diese Future-ETFs spiegelt nicht den Preis des Rohstoffes wider, sondern die Preise von den sogenannten Futures. Was ist ein Future? Es handelt sich um ein Wertpapier bzw. um ein Zertifikat, indem geregelt ist, wann der Kauf des Rohstoffes zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft stattfinden soll. Futures werden also wie andere Wertpapiere elektronisch in einem Depot aufbewahrt und lassen sich einfach über die Börse kaufen und verkaufe.

Zwar konzentrierst du dich hier wieder auf eine Branche und nur wenige Unternehmen, was ja eigentlich das Gegenteil von einem breit aufgestellten Depot ist. Doch wenn du in mehrere ETF-Arten investierst und einen World-ETF mit einem Schwellenländer-ETF, Gold-ETF und Immobilien-ETF mischt, dann bist du genau da wo du sein wolltest: einem diversifizierten Portfolio. Die verschiedenen ETF-Arten kannst du dann wiederum unterschiedlich gewichten, wie z.B. mit einer klassischen Verteilung von 70-30-10.

Mische verschiedene ETF-Arten in dein Portfolio: In drei Schritten zur optimalen Asset Allocation

1) Behalte deine Ziele im Blick

Frag dich zunächst einmal, warum du investieren möchtest und was deine Ziele sind. Warum sind Ziele so wichtig? Wer sich keine Ziele setzt, treibt ziellos durch das Leben. Auf kurzfristige Sicht und für eine kurze Zeitspanne kann das ziemlich entspannend sein und wenn man mal eine Auszeit braucht. Doch um eine richtige Asset Allocation aufzustellen und mit Sinn und Verstand zu investieren, sind Ziele in dem Bereich alternativlos. Schließlich helfen sie dir deinen Status Quo ausfindig zu machen und geben dir eine Perspektive. Außerdem hast du dann ein konkretes Bild vor dir, was dir hilft die nächsten beiden Steps zu gehen. Denn das Risiko z.B. kannst du nicht einschätzen, wenn du nicht weißt, wie lange du investieren möchtest bzw. wie lange du brauchst, um dein Ziel zu erreichen. Sei bei deiner Zieldefinition so genau und konkret wie möglich. Denn seien wir mal ehrlich, an welchen Ziel hält man wohl länger fest?

An „Ich möchte Vermögen für die Rente aufbauen“.

Oder: an: „Ich möchte bis zu meinem 67. Lebensjahr 250.000€ angespart haben, um auch im Alter ein schönes und würdiges Leben führen zu können.

Die SMART-Methode kann dir beim Ausformulieren deiner Ziele ungemein helfen. Ist dein Ziel SMART formuliert, dann ist spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert. Hier habe ich die SMART Methode noch etwas ausführlicher erklärt.

2) Lass das Risiko nicht aus den Augen

Teile dein Portfolio in risikofreien und risikobehafteten Anteil auf. Der risikofreie Anteil dient natürlich da dein Depot zu schützen. Und mit dem risikobehafteten Anteil, kannst du deine Rendite erhöhen. Denn Risiko bedeutet gleichzeitig auch Chance etwas zu gewinnen. Welche Gewichtung dann die sicheren und welche die riskanteren Anlageklassen einnehmen, muss du ganz individuell nach deinem Risikoprofil entscheiden. Auch hierzu habe ich schon mal einen Artikel geschrieben, wie du dein Risikoprofil erstellst. Es gibt aber auch Online-Rechner für deine Risikoprofilierung.

3) Mische verschiedene Anlageklassen mit in den Depot

Das geht wie eben erwähnt, eben mit REITs, Rohstoff-ETFs usw. Aber auch natürlich in physischer Form. Wenn du ein Teil deines Geldes auch in vermietete Immobilien steckst oder dir physisches Gold kaufst, ist das optimal für ein breit aufgestelltes Portfolio. Das kann wirklich den entscheidenden Unterschied machen, gerade wenn es so volatil an der Börse zu geht wie im Moment. Warum? Weil die verschiedenen Anlageklassen unterschiedlich zueinander korrelieren. Wenn Aktienkurse steigen, sinken in der Regel Rohstoffpreise. Sinken dagegen Aktienkurse, steigen Rohstoffpreise an. Diesen Effekt kannst du nutzen, um je nach Wirtschaftslage z.B. Rohstoffe mit in deinem Depot aufzunehmen oder eventuell auch zu verkaufen und Schwankungen auszugleichen.

Der ETF Durchstarterkurs hilft dir dein Depot professionell aufzustellen

Du möchtest mehr zum Thema Investieren erfahren und lernen, wie du dein persönliches Risikoprofil erstellst, das Thema Asset-Allocation noch mal vertiefen und erfahren wie du schnell und einfach in die Umsetzung kommst? Dann nimm am nächsten ETF-Durchstarterkurs teil! Dort bekommst du die Möglichkeit Schritt-für-Schritt dein eigenes Depot umzusetzen und deine Finanzziele wirklich zu erreichen! In nur vier Wochen hast du dein langfristiges Portfolio umgesetzt und weißt, welche Kniffe es an der Börse gibt um dir selbstständig deine finanziellen Träume und Wünsche zu erfüllen

Fazit

Fassen wir nochmal kurz zusammen, welche verschiedenen es im Börsen-Universum es gibt und wie du mit den unterschiedlichen ETF-Arten deine Vermögensaufteilung so breit wie möglich aufstellst. Neben den Aktien-ETFs, gibt es noch ETFs bestehend aus Anleihen, Immobilien und Rohstoffen. Sie haben alle gemein, dass sie in Unternehmen investieren, die sich auf die verschiedenen Anlageklassen spezialisiert haben. Das ist deshalb wichtig zu wissen, da man dadurch seine Asset-Allocation gut planen und optimieren kann. Nimmt man zum klassischen Aktien-ETF z.B. noch zum kleinen Teil einen Gold-ETF dazu, reduziert man Schwankungen in seinem Depot, da man dieses damit breit aufstellt und so gut wie möglich diversifiziert.

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