Was passiert, wenn du berufsunfähig wirst?

Berufsunfähig

Ein unvorhergesehenes Ereignis wie eine schwere Krankheit oder ein Unfall kann das Leben komplett auf den Kopf stellen. Das kann so schwerwiegend sein, dass du nicht mehr in der Lage bist deinen Beruf auszuüben und arbeiten zu gehen und du berufsunfähig wirst. Plötzlich stehst du vor finanziellen und emotionalen Herausforderungen, die ohne eine angemessene Absicherung schwer zu bewältigen sind. In diesem Blogartikel betrachten wir was finanziell eigentlich passiert, wenn du berufsunfähig wirst und du dich schützen kannst.

Was passiert, wenn du berufsunfähig wirst?

Berufsunfähigkeit kann jeden treffen, unabhängig von Alter oder Beruf.  Gründe für die Berufsunfähigkeit können Krankheiten wie Herzprobleme, Rückenleiden oder Krebs sein. Abe auch ein Unfall kann zu Verletzungen führen, die dauerhafte Beeinträchtigungen verursachen und die Ausübung des Berufs unmöglich machen. Diese Faktoren können zu dauerhaften Einschränkungen führen, mit denen du sehr wahrscheinlich konfrontiert sein könntest:

Finanzielle Unsicherheit: Wenn du aufgrund einer Berufsunfähigkeit nicht mehr arbeiten kannst, entfällt dein Einkommen. Du musst möglicherweise auf Ersparnisse zurückgreifen oder dich auf staatliche Unterstützung verlassen.  Was oft nicht ausreichend ist, um deinen Lebensstandard zu halten.

Verlust des sozialen Netzwerks:Die Arbeit ist nicht nur ein Ort, an dem du deinen Lebensunterhalt verdienst, sondern auch ein Ort, an dem du soziale Kontakte pflegst und Teil einer Gemeinschaft bist. Ohne Arbeit kann sich das Gefühl von Isolation und Entfremdung verstärken.

Einschränkung der Zukunftsperspektiven: Eine Berufsunfähigkeit kann bedeuten, dass du deine beruflichen Ziele und Pläne nicht mehr erreichen kannst. Dies kann zu einem Gefühl der Frustration und des Verlusts führen.

Wie du ohne BU-Versicherung deinen Lebensunterhalt bestreiten kannst

Schauen wir uns mal auf den finanziellen Aspekt der einen begleitet mal genauer an. Wirst du krank oder kannst auf Grund von Unfallfolgen nicht mehr arbeiten, bekommst du sechs Wochen lang deinen vollen Lohn vom Arbeitgeber weiterhin bezahlt. Doch was passiert danach?

Krankengeld (ab 6. Woche – 18. Monat)

Wenn du aufgrund einer Krankheit oder Verletzung vorübergehend arbeitsunfähig bist, hast du möglicherweise Anspruch auf Krankengeld von deiner Krankenversicherung. Und zwar bekommst du ab der 6. Woche bis zum 18. Monat maximal 70% deines aktuelle Gehalts ausgezahlt. Hier hast du also die erste GAP von 30%. Reicht dir das, um möglichen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen? Wie zum Beispiel einen Kredit für ein Haus? 

Erwerbsminderungsrente

Zusätzlich hast du die Möglichkeit Erwerbsminderungsrente zu beantragen. Die Erwerbsminderungsrente beträgt ca. 15-28% deines letzten Bruttogehaltes. Wie hoch dein Anteil genau ist, siehst du in deinem Rentenbescheid. Meistens ist diese Art der Rente eben viel geringer als die Rentenansprüche, die du ab dem 67. Lebensjahr hast und die sowieso schon sehr knapp ausfallen. Folgend möchte ich noch auf die Voraussetzungen und die Rentenbewilligung eingehen – damit du für dich selbst einschätzen kannst, ob du dich auf die Erwerbsminderungsrente verlassen kannst oder nicht.

Voraussetzungen

Um Anspruch auf Erwerbsminderungsrente zu haben, musst du mindestens fünf Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben. Zudem musst du aufgrund von Krankheit oder Behinderung weniger als drei Stunden am Tag erwerbstätig sein können. Es wird zwischen teilweiser und voller Erwerbsminderung unterschieden, abhängig davon, ob du noch in der Lage bist, auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt mindestens drei Stunden täglich arbeiten zu können. Das heißt, um die Erwerbsminderungsrente bewilligt zu bekommen, darfst du in keinem Beruf mehr arbeiten können. Die Rentenkasse darf sich auf die abstrakte Verweisung berufen und von dir verlangen einen anderen Beruf auszuüben, der für dich dann noch möglich ist. Bist du also als Handwerker tätig und hast einen Bandscheibenvorfall, kann die Rentenkasse auf Grund deiner Kenntnisse und Fähigkeiten verlangen, dass du in der Verwaltung weiterarbeitest.

Antragsverfahren

Um eine Erwerbsminderungsrente zu beantragen, musst du einen formellen Antrag bei der Deutschen Rentenversicherung stellen.  Dieser Antrag umfasst medizinische Unterlagen, ärztliche Gutachten und weitere Informationen über deine beruflichen Tätigkeiten und Einschränkungen. Es ist wichtig, dass du alle erforderlichen Nachweise einreichst, um den Antrag zu unterstützen.

Medizinische Begutachtung

Im Rahmen des Antragsverfahrens wird die Deutsche Rentenversicherung eine medizinische Begutachtung durchführen. Ein ärztlicher Gutachter wird deine medizinischen Unterlagen prüfen und dich gegebenenfalls zu einem Untersuchungstermin einladen. Die Begutachtung dient dazu, die Auswirkungen deiner gesundheitlichen Einschränkungen auf deine Erwerbsfähigkeit zu bewerten.

Rentenbewilligung

Nachdem dein Antrag und die Begutachtung geprüft wurden, entscheidet die Deutsche Rentenversicherung über die Bewilligung deiner Erwerbsminderungsrente. Wenn dein Anspruch anerkannt wird, erhältst du regelmäßige Rentenzahlungen. In einigen Fällen kann die Rente auch befristet bewilligt werden, falls eine Besserung deines Gesundheitszustands möglich erscheint.

Tatsächlich werden jedoch etwa 80% der Anträge auf Erwerbsminderungsrente beim ersten Antragsversuch abgelehnt. Die hohe Ablehnungsquote von Erwerbsminderungsrenten-Anträgen beim ersten Versuch liegt hauptsächlich an den strengen Prüfungskriterien, mangelhafter Dokumentation und dem komplexen Antragsprozess. Oftmals fehlt auch professionelle Beratung, um die Erfolgschancen zu verbessern.

Eine Ablehnung bedeutet jedoch nicht das endgültige Aus, da Widersprüche oder Klagen gegen die Entscheidung eingereicht werden können. Für Antragsteller ist es daher ratsam, sich gründlich auf das Antragsverfahren vorzubereiten und alle erforderlichen medizinischen Unterlagen und Gutachten sorgfältig einzureichen. Es kann hilfreich sein, bereits im Vorfeld einen Rechtsbeistand oder einen Rentenberater zu konsultieren, der über Erfahrung in Bezug auf die Erwerbsminderungsrente verfügt und bei der Vorbereitung des Antrags unterstützen kann. Doch wie du siehst, kann es ein langer und mühseliger Weg zur Erwerbsminderungsrente werden und die Chancen darauf sind nicht allzu groß.

Umschulung oder Teilzeitarbeit

Hast du keine BU-Versicherung und bekommst du auch keine Erwerbsminderungsrente hast du noch die Möglichkeit, je nach Art und Schwere deiner Berufsunfähigkeit, eine Umschulung in einem anderen Berufsfeld zu absolvieren der deinen Fähigkeiten und Möglichkeiten entspricht. Alternativ könntest du nach Teilzeitbeschäftigungsmöglichkeiten suchen, die deinen gesundheitlichen Einschränkungen gerecht werden.

Sozialhilfe

Wenn du aufgrund von dauerhafter Erwerbsminderung keine Möglichkeit hast, deinen Lebensunterhalt selbst zu bestreiten kannst du unter bestimmten Voraussetzungen Grundsicherung (Sozialhilfe) oder ALG II beantragen. Dabei solltest du berücksichtigen, dass private Ersparnisse zunächst wie zum Beispiel dein Depot angerechnet werden und du nur einen sehr kleinen Bruchteil von dem, was du früher verdient hast für den Lebensunterhalt zur Verfügung haben wirst.

Sichere dich mit einer BU-Versicherung ab

Wie du siehst, kann man sich auch beim Thema BU, wie bei der gesetzlichen Rente auch, nicht auf den Staat verlassen. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung hat somit eine immense Bedeutung für deine finanzielle Existenz. Das Risiko berufsunfähig zu werden, betrifft jeden unabhängig von Alter, Beruf oder Gesundheitszustand.  Ohne eine BU-Versicherung kann eine Berufsunfähigkeit finanzielle und emotionale Belastungen mit sich bringen, die nur schwer zu bewältigen sind.  Finanzielle Unsicherheit, soziale Isolation und Einschränkung der Zukunftsperspektiven sind die Folge. Ohne finanzielle Absicherung durch eine BU-Versicherung müsste man möglicherweise auf Ersparnisse zurückgreifen oder staatliche Unterstützung in Anspruch nehmen, die oft nicht ausreicht, um den Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Und genau deswegen ist die BU-Versicherung eine der wichtigsten Versicherungen überhaupt!

Bei uns kannst du dich ganz unverbindlich in einem kostenlosen Erstgespräch zur BU beraten lassen. Gemeinsam schauen wir uns deine Krankenakte an und starten eine anonyme Risikovoranfrage, damit du den bestmöglichen Schutz erhältst. Solltest du bereits Vorerkrankungen haben und keine BU mehr bekommen, schauen wir uns gemeinsam nach Alternativen Absicherungsmöglichkeiten wie z.b. die Grundfähigkeitenversicherung an.

Was passiert, wenn du berufsunfähig wirst und eine BU-Versicherung hast?

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung bietet dir finanzielle Sicherheit und Unterstützung in schwierigen Zeiten. Doch wie sieht es aus, wenn du eine BU-Versicherung hast und es zu einem Leistungsfall kommt? Welche Schritte musst du dann gehen?

Wann greift die BU?

Die Berufsunfähigkeitsversicherung greift, wenn du aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen länger als 6 Monate nicht mehr in der Lage ist, mindestens 50 % deiner bisherigen beruflichen Tätigkeit auszuüben. Dabei ist es wichtig, dass keine „abstrakte Verweisung“ auf einen anderen Beruf erfolgt. Das heißt es wird nicht darauf verwiesen, dass du einen anderen Beruf mit deiner Qualifikation ausüben musst. Der Versicherungsschutz berücksichtigt immer den zuletzt ausgeübten Beruf des Versicherten.

Schritt 1: Melde die Berufsunfähigkeit

Sobald du erkennst, dass du aufgrund einer Krankheit oder Verletzung berufsunfähig wirst, informiere umgehend deine Versicherungsgesellschaft. Wenn du deine Berufsunfähigkeitsversicherung über einen Versicherungsberater wie wir es sind abgeschlossen hast, ist es wichtig zu wissen, dass du dich im Leistungsfall auch an ihn wenden kannst.

Ein erfahrener Versicherungsberater wird über das nötige Fachwissen verfügen, um dich bei diesem Prozess zu unterstützen. Er kann dir helfen, den richtigen Ansprechpartner bei der Versicherungsgesellschaft zu finden und sicherstellen, dass alle erforderlichen Informationen und Unterlagen korrekt eingereicht werden. Er kann dir auch bei der Interpretation der Versicherungsbedingungen behilflich sein und dich über mögliche Leistungen und Ansprüche informieren.  

Schritt 2: Beantrage Leistungen

Die Versicherungsgesellschaft wird dich auffordern, einen Antrag auf Leistungen einzureichen. Dieser Antrag erfordert in der Regel eine detaillierte ärztliche Untersuchung und Berichte, um deine Berufsunfähigkeit nachzuweisen.  Sammle alle erforderlichen Unterlagen und reiche sie vollständig ein.

Schritt 3: Prüfung des Anspruchs

Die Versicherungsgesellschaft wird deinen Antrag gründlich prüfen, um zu deine Berechtigung der Leistungen zu prüfen. Dieser Prozess kann einige Zeit in Anspruch nehmen, da medizinische Unterlagen, Gutachten und weitere Informationen ausgewertet werden müssen.

Schritt 4: Leistungen erhalten

Wenn dein Antrag genehmigt wird, wirst du regelmäßige Zahlungen gemäß den Bedingungen deiner Versicherungspolice erhalten. Diese finanzielle Unterstützung hilft dir, deinen Lebensunterhalt fortzusetzen und die laufenden Ausgaben zu decken.

Schritt 5: Weiterer medizinischer Fortschritt

In einigen Fällen kann es notwendig sein, regelmäßige ärztliche Untersuchungen und Updates vorzulegen, um deine Berufsunfähigkeit aufrechtzuerhalten. Bei den meisten Versicherern ist das einmal im Jahr.

Fazit

Berufsunfähigkeit kann jeden treffen, unabhängig von Beruf oder Alter. Die Konsequenzen ohne eine BU-Versicherung können verheerend sein und zu finanzieller Instabilität, sozialer Isolation und dem Verlust von Zukunftsplänen führen. Eine BU-Versicherung bietet hingegen Schutz und finanzielle Unterstützung, wenn du berufsunfähig wirst. Indem du die Schritte zur Beantragung und Aufrechterhaltung der Leistungen befolgst, kannst du die finanziellen Auswirkungen einer Berufsunfähigkeit minimieren und dich auf deine Genesung und dein Wohlbefinden konzentrieren.

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