Berufsunfähigkeit worauf achten?

Berufsunfähigkeit worauf achten

Ein unvorhergesehener Schicksalsschlag kann jeden treffen, und oft ist es die Gesundheit, die am stärksten davon betroffen ist. Berufsunfähigkeit (BU) ist ein Thema, das viele Menschen lieber vermeiden würden, aber es ist wichtig, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen und Vorsorge zu treffen. Du hast endlich vor eine BU abzuschließen, weißt aber nicht so genau worauf du achten solltest?  In diesem Blogartikel bekommst du eine ultimative Checkliste an die Hand, die die Frage beantwortet: Berufsunfähigkeit worauf achten?

Was ist eine BU und warum ist sie so wichtig?

Bevor wir uns mit dem Thema „Berufsunfähigkeit worauf achten?“ beschäftigen, möchte ich zunächst ganz kurz erklären was eine BU überhaupt ist.

Egal ob Krankheiten, Unfälle oder andere unvorhergesehene Ereignisse – sie alle können dazu führen, dass wir unsere Arbeitsfähigkeit verlieren. Letztendlich ist unsere berufliche Tätigkeit von lebenswichtiger Bedeutung, da sie die Grundlage für den Aufbau unseres Lebens darstellt.

Selbst wenn du der Meinung bist, dass dein Beruf nicht risikoreich ist, ist leider niemand vor Schicksalsschlägen befreit. Die Diagnose Krebs kann beispielsweise unabhängig von der beruflichen Tätigkeit auftreten. Oder man könnte zur falschen Zeit am falschen Ort sein und in eine unglückliche Situation geraten. In solchen Momenten ist unsere Arbeitskraft gefährdet.

Doch das Leben und damit auch die laufenden Kosten gehen weiter und müssen bezahlt werden. Vielleicht möchtest du dein Haus oder deine Wohnung behalten. Es ist bereits schwer genug, mit den Auswirkungen eines Unfalls oder einer schweren Krankheit zu leben. Da kann man gut auf finanzielle Sorgen verzichten.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) dient also dazu, eine finanzielle Absicherung zu gewährleisten, falls man aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kann. Im Idealfall erhält man eine regelmäßige BU-Rente, die es einem ermöglicht, die laufenden Kosten zu decken und weiterhin ein Einkommen zu haben.

Berufsunfähigkeit worauf achten – Deine Checkliste

Kommen wir also zu deiner ultimativen Checkliste, mit der du dir die Frage „Berufsunfähigkeit worauf achten?“ genau beantworten kannst und für dich bei Abschluss des BU Vertrages ganz sicher sein kannst, nichts falsch gemacht zu haben.

Punkt eins: Gesundheitsfragen

Bevor du überhaupt eine BU abschließen kannst, muss einiges im Vorfeld geprüft werden. Dazu gehören deinen vergangenen Arztbesuchen, zu denen du in den Gesundheitsfragen befragt wirst. Warum ist das so? Die Versicherung möchte Informationen über deinen Gesundheitszustand und mögliche weitere Risiken erhalten. Auf dieser Grundlage schätzen die Versicherer das individuelle Risiko einer Berufsunfähigkeit ein. Insbesondere Fragen zu deinem Beruf, deinem Einkommen, zu Krankheiten und anderen Risikofaktoren sind relevant für die Versicherung. Daher solltest du dich nicht wundern, dass die Fragen nicht nur auf deinen aktuellen Gesundheitszustand abzielen. Folgende drei Punkte sind für die Beantwortung der Gesundheitsfragen ganz wichtig:

1) Gesundheitsfragen BU richtig beantworten

Es ist wichtig, die Fragen der Versicherer ehrlich zu beantworten. Um sicherzustellen, dass du nichts versehentlich vergisst, empfiehlt es sich, deine Patientenakte bei deiner Krankenkasse anzufordern. Alle darin aufgeführten Diagnosen und Krankheiten sollten bei den Gesundheitsfragen angegeben werden.

Warum ist das so wichtig? Wegen der vorvertraglichen Anzeigepflicht. Das bedeutet, dass der Antragsteller verpflichtet ist, vor Abschluss des Versicherungsvertrags alle ihm bekannten und für die Risikobewertung relevanten Informationen wahrheitsgemäß und vollständig gegenüber der Versicherungsgesellschaft offenzulegen. Wenn der Antragsteller absichtlich oder fahrlässig falsche oder unvollständige Angaben macht und dies später herauskommt, kann die Versicherung den Versicherungsvertrag anfechten oder im schlimmsten Fall Leistungen verweigern. Daher ist es von großer Bedeutung, die vorvertragliche Anzeigepflicht ernst zu nehmen und ehrliche und vollständige Informationen zu liefern.

Oft kommt es bei dem Thema Gesundheitsfragen zu einem Missverständnis, weil viele Menschen die Fragen der Versicherer oft nicht gründlich lesen. Das ist aber sehr wichtig für die Frage „Berufsunfähigkeit worauf achten?“. Denn die Versicherer möchten nicht nur wissen, ob du an einer bestimmten Krankheit leidest. Sie möchten auch wissen, ob ein Arzt dich in den letzten fünf Jahren untersucht, behandelt oder beraten hat. Oder ob du in den letzten 10 Jahren einen stationären Aufenthalt im Krankenhaus hattest. Sicherlich wirst du nicht von der Berufsunfähigkeitsversicherung ausgeschlossen, wenn du wegen einer Erkältung beim Arzt warst. Dennoch solltest du es gemäß dem genauen Wortlaut der Frage angeben.

Es ist ein verbreiteter Irrglaube anzunehmen, dass jede ärztliche Untersuchung zu eine Ablehnung oder einem kompletten Leistungsausschluss führt. Selbst bei bestimmten Erkrankungen kann die Berufsunfähigkeitsversicherung einzelne oder geringfügige Leistungen ausschließen oder einen Risikozuschlag berechnen. Unser Ziel ist es jedoch, unseren Kunden den umfassendsten Schutz gegen Berufsunfähigkeit zu bieten, idealerweise ohne Ausschlüsse.

2) Die anonyme Risikovoranfrage vornehmen

Da jeder Versicherer erhöhte Risiken unterschiedlich bewertet, ist es ratsam, mehrere Versicherungsunternehmen zu kontaktieren. Ein Hobby kann für einen Versicherer ein erhöhtes Risiko darstellen, während es für einen anderen Versicherer möglicherweise unbedeutend ist. Da Versicherer bestimmte Erkrankungen ausschließen oder Risikozuschläge berechnen können, ist es sinnvoll, mehrere Angebote zu vergleichen.

Wie geht man dabei vor? Mit einer anonymen Risikovoranfrage. Durch diese Methode können wir bei verschiedenen Versicherern anfragen, unter welchen Bedingungen sie dich versichern würden. Der besondere Vorteil dabei ist, dass unabhängige Versicherungsmakler, wie wir es sind, Angebote von mehreren Versicherern einholen dürfen, ohne dass du identifiziert werden kannst. Persönliche Daten wie Geburtsdatum, Adresse und Name werden bei der Anfrage anonymisiert. Dies ist wichtig, da eine Ablehnung zu einem negativen Eintrag führen kann, auf den alle Versicherer Zugriff haben. Infolgedessen wird es schwierig, eine gute Berufsunfähigkeitsversicherung zu erhalten. Mit der anonymen Risikovoranfrage bist du auf der sicheren Seite.

Um dir einen umfassenden Schutz gegen Berufsunfähigkeit bieten zu können, ist es von großer Bedeutung, sorgfältig und genau bei den Anträgen zu arbeiten. Wir gehen gemeinsam mit dir alle Fragen durch und überprüfen bei Bedarf die Antworten mithilfe deiner Patientenakte, um sicherzustellen, dass alles korrekt und vollständig ist.

3) Keine laufende Behandlung

Bevor du einen Antrag auf die  Berufsunfähigkeitsversicherung stellen möchtest, ist es ratsam, sicherzustellen, dass du alle laufenden Behandlungen abgeschlossen hast und keine weiteren Untersuchungen mehr bevorstehen. Warum ist das so wichtig?

Der Grund dafür liegt in der vorvertraglichen Anzeigepflicht, über die wir zuvor gesprochen haben. Bei der Antragsstellung musst du alle relevanten Informationen über deinen Gesundheitszustand angeben. Dies umfasst auch laufende oder geplante medizinische Behandlungen sowie anstehende Untersuchungen. Wenn du einen Antrag stellst, während du noch in ärztlicher Behandlung bist oder weitere Untersuchungen geplant sind, kann dies zu Unsicherheiten und Risiken führen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Versicherungsgesellschaften bei der Risikobewertung vor Abschluss eines Versicherungsvertrags eine klare Vorstellung von deinem aktuellen Gesundheitszustand haben möchten. Wenn du noch Behandlungen oder Untersuchungen ausstehend hast, können mögliche medizinische Befunde oder Diagnosen zu Veränderungen in deinem Gesundheitsprofil führen. Dies kann die Risikoeinschätzung und damit die Entscheidung der Versicherungsgesellschaft beeinflussen.

Daher ist es empfehlenswert, alle Behandlungen abzuschließen und keine weiteren Untersuchungen mehr bevorstehen zu lassen, bevor du einen Antrag auf Berufsunfähigkeitsversicherung stellst. Auf diese Weise kannst du sicherstellen, dass du die aktuellsten und genauesten Informationen über deinen Gesundheitszustand an die Versicherungsgesellschaft weitergibst. Dies trägt dazu bei, dass die Risikobewertung fair und korrekt erfolgt und erhöht die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Antragsstellung.

Punkt zwei: Die Berufseinstufung

Die Berufseinstufung spielt eine entscheidende Rolle bei dem Thema „Berufsunfähigkeit worauf achten?“. Denn bei der Beantragung einer Berufsunfähigkeitsversicherung musst du deinen Beruf wahrheitsgemäß angeben, was eine direkte Auswirkung auf den Versicherungsschutz und die Beiträge hat. So kann dich die Versicherungsgesellschaft in eine Berufseinstufung einordnen, um dein individuelles Risiko einzuschätzen zu können. Je nach Beruf können die Gefahren für eine mögliche Berufsunfähigkeit nämlich variieren.

Ein Büroangestellter hat beispielsweise ein geringeres Risiko als ein Bauarbeiter, der körperlich anspruchsvolle Arbeiten verrichtet. Daher berücksichtigt die Versicherung bei der Berufseinstufung verschiedene Faktoren wie die körperliche Beanspruchung, das Verletzungsrisiko und andere berufsspezifische Gefahren. Die Berufseinstufung beeinflusst auch die Höhe der Versicherungsprämien. Berufe mit einem höheren Berufsrisiko können mit höheren Beiträgen verbunden sein, da das Risiko einer Berufsunfähigkeit statistisch betrachtet höher ist. Es ist daher wichtig, den eigenen Beruf bei der Antragsstellung korrekt anzugeben, um den passenden Versicherungsschutz zu erhalten und angemessene Beiträge zu zahlen. Manchmal ist es auch sinnvoll vorab einen Fragebogen zum Beruf auszufüllen und anonymisiert bei der Versicherung einzureichen, damit diese dir die richtige Berufseinstufung mitteilen kann.

Punkt drei: Achte auf eine ausreichende Absicherung

Bei dem Thema „Berufsunfähigkeit worauf achten?“ ist eine ausreichende Absicherung in der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist von großer Bedeutung, um im Falle einer Berufsunfähigkeit finanziell abgesichert zu sein.

Zunächst einmal ist es wichtig, die Höhe der BU-Rente angemessen zu wählen. Als Richtwert kannst du immer dein aktuelles Gehalt nehmen: Du solltest mindestens 80% deines Nettogehaltes absichern. Ansonsten kannst du deine Rentenhöhe auch an deinen Ausgaben fest machen. Denn die BU-Rente sollte ausreichen, um den eigenen Lebensstandard auch im Falle einer Berufsunfähigkeit aufrechtzuerhalten. Es ist ratsam, die monatlichen Fixkosten wie Miete, Kredite, Versicherungsbeiträge, Lebenshaltungskosten und die Altersvorsorge realistisch einzuschätzen und entsprechend abzusichern. Eine zu niedrige BU-Rente kann dazu führen, dass finanzielle Engpässe entstehen und der gewohnte Lebensstandard nicht mehr aufrechterhalten werden kann.

Vergiss deine Altersvorsorge nicht

Wenn du berufsunfähig wirst, ist es von entscheidender Bedeutung, auch deine Altersvorsorge nicht zu vernachlässigen. Oftmals konzentrieren sich Menschen, wenn sie an den Schutz vor Berufsunfähigkeit denken, ausschließlich auf die finanzielle Absicherung im Falle einer vorzeitigen Erwerbsunfähigkeit. Doch dabei vergessen viele, dass auch die Altersvorsorge eine wichtige Rolle spielt.

Eine Berufsunfähigkeit kann dazu führen, dass du über einen längeren Zeitraum oder sogar dauerhaft nicht mehr in der Lage bist, deinem Beruf nachzugehen und dementsprechend Einkommen zu erzielen. Dadurch können finanzielle Einbußen entstehen, die sich auch auf deine langfristige Altersvorsorge auswirken. Denn während der Zeit der Berufsunfähigkeit zahlst du keine Beiträge mehr die gesetzliche Rentenkasse ein, was dazu führt, dass deine Rente später viel geringer ausfällt, als wenn du weiter erwerbstätig geblieben wärst.  Und wenn du bereits eine private Altersvorsorge betreibst, ist es wichtig im Falle einer Berufsunfähigkeit diese Beiträge weiter zahlen zu können oder sogar zu erhöhen, um die Einbuße der gesetzlichen Rente dann ausgleichen zu können. Es ist daher ratsam, bereits bei der Planung deiner Altersvorsorge die Möglichkeit einer Berufsunfähigkeit mit einzubeziehen.

Bedenke, dass du dich selbst krankenversichern musst

Im Falle einer Berufsunfähigkeit ist es wichtig, dass du dich auch um deine Krankenversicherung kümmerst. Oftmals sind Menschen, die berufsunfähig werden, aufgrund ihrer bisherigen Tätigkeit über ihren Arbeitgeber krankenversichert. Sobald du jedoch nicht mehr arbeiten kannst, wird diese Versicherung nicht mehr von deinem Arbeitgeber bezahlt, sondern muss von dir persönlich übernommen werden. Alternativ kannst du dich auch freiwillig gesetzlich krankenversichern. Die Höhe des Beitrags richtet sich nach deinem Einkommen und kann je nach Krankenkasse variieren. Aber ein Budget von 300-400 Euro solltest du schon dafür einplanen

Wie sieht es mit einem BU-Abschluss während der Elternzeit aus?

Es ist empfehlenswert, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, bevor man Kinder bekommt oder die Elternzeit antritt. Der Grund dafür liegt darin, dass man während der Elternzeit ein geringeres Einkommen hat und man nur 80-100% dieses Einkommen absichern kann. Man darf sich nämlich in Deutschland nicht überversichern. Gehst du nach der Elternzeit wieder arbeiten, verdienst du sicherlich wieder mehr. Doch dann ist deine BU-Höhe vermutlich zu gering. In dem Fall ist es wichtig in deinem BU-Vertrag eine Nachversicherungsgarantie mit drin zu haben, weil du in dem Fall dann die BU-Höhe entsprechend anpassen kannst, ohne erneut die Gesundheitsfragen beantworten zu müssen.

Punkt vier: Die Laufzeit der BU

Ein weiterer Aspekt der wichtig für die Frage „Berufsunfähigkeit worauf achten?“ ist die Dauer, bzw. die Laufzeit der BU-Rente. Es ist empfehlenswert, eine BU-Versicherung abzuschließen, die im Falle einer Berufsunfähigkeit bis zum Rentenalter oder darüber hinaus Leistungen erbringt. Eine begrenzte Laufzeit der BU-Rente könnte dazu führen, dass man nach Ablauf der Leistungen erneut in finanzielle Schwierigkeiten gerät. Eine langfristige Absicherung ist daher erstrebenswert, um auch langfristige finanzielle Folgen der Berufsunfähigkeit abzufedern. Deswegen ist die Empfehlung: immer bis zum Regeleintrittsalter der Rente versichern. Wenn du dann doch früher in Rente gehen möchtest, kannst du die BU-Versicherung tatsächlich immer noch monatlich kündigen.

An dieser Stelle möchte ich noch die Frage klären was wichtiger ist, wenn es hart auf hart kommt: Die Dauer der BU-Versicherung oder du Höhe der BU-Rente? Mein Team und ich sind der Meinung, dass eine ausreichende Renten Höhe wichtiger ist als die Dauer. Wenn der BU-Beitrag für dich zu hoch ist, dann lieber etwas die Dauer nach unten schrauben, dafür dann aber ausreichend abgesichert sein. Also dann kann man zum Beispiel sagen, ich versichere mich bis zum 65. Lebensjahr und könnte dann die gesetzliche Rente noch vorziehen.

Punkt fünf: Verzicht auf abstrakte Verweisung

Ein wichtiger Aspekt bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist der Verzicht auf die sogenannte „abstrakte Verweisung“. Diese Regelung ist von großer Bedeutung, da sie sicherstellt, dass die Berufsunfähigkeitsversicherung tatsächlich greift, wenn man aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nicht mehr in seinem erlernten Beruf arbeiten kann.

Die abstrakte Verweisung besagt, dass die Versicherung im Falle einer Berufsunfähigkeit nicht leisten muss, wenn der Versicherte theoretisch noch in der Lage wäre, eine andere Tätigkeit auszuüben, die seinen Fähigkeiten und seinem Ausbildungshintergrund entspricht. Dies bedeutet, dass die Versicherung auf einen anderen Beruf verweisen kann, selbst wenn dieser deutlich schlechter bezahlt oder weniger Prestige bietet als der erlernte Beruf.

Ein Verzicht auf die abstrakte Verweisung bedeutet hingegen, dass die Versicherung ausschließlich auf den ausgeübten Beruf abzielt. Wenn man aufgrund von gesundheitlichen Problemen nicht mehr in der Lage ist, den erlernten Beruf auszuüben, wird die Versicherung die vereinbarten Leistungen erbringen, unabhängig davon, ob man theoretisch noch in einem anderen Beruf arbeiten könnte.

Punkt sechs: Nachversicherungsoption

Wichtig bei dem Thema „Berufsunfähigkeit worauf achten“ ist, dass dein BU-Vertrag eine Nachversicherungsoption aufweist. Diese Option ermöglicht es dir den Versicherungsschutz flexibel an sich verändernde Lebensumstände anzupassen. Diese Optionen bieten eine gewisse Sicherheit und sorgen dafür, dass der Versicherungsschutz den individuellen Bedürfnissen entsprechend angepasst werden kann.

Gerade wenn du Student oder noch in der Ausbildung bist, dann kannst du dich in Bezug zur Höhe ja nur 80-100% dein aktuelles Einkommen absichern. Später wenn du dann den richtigen Berufseinstieg geschafft hast, wirst du mehr verdienen und deine BU-Rentenhöhe fällt dann zu niedrig aus. Mit der Nachsicherungsoption kannst du dann deine BU-Rente erhöhen und an dein neues Einkommen anpassen. Und das Schöne daran ist: das geht komplett ohne eine erneute Abfrage der Gesundheitsdaten.  Und genau deswegen empfehlen wir immer, so früh wie möglich eine BU abzuschließen. Wenn du noch sehr jung bist, bist du meistens noch gesünder und kannst deinen Gesundheitszustand quasi einfrieren und später eben doch noch deine Rentenhöhe anpassen.

Doch auch wenn du nach deiner Elternzeit, dein Studium oder deiner Ausbildung deine BU abschließt, macht die Nachversicherungsoption Sinn, da es besondere Ereignisse im Leben geben kann, wo du deine Rentenhöhe anpassen darfst und solltest: Bei Heirat, einem Gehaltssprung über 10% oder wenn du eine Immobilie kaufst, die über 50.000 Euro wert ist. In den Fällen darfst du deine BU-Rente auch in großen Schritten anpassen.

Punkt sieben: Die Beitrags- und Leistungsdynamik

Eine weitere Option, die du hast, um bei deiner BU-Versicherung flexibel an deine gegebenen Umstände anzupassen ist die Beitrags-und Leistungsdynamik. Sie ermöglicht es, die vereinbarte BU-Rente im Leistungsfall an die Inflation anzupassen. Da die Lebenshaltungskosten im Laufe der Zeit steigen, ist es wichtig, dass die BU-Rente auch in Zukunft ausreichend ist, um den gewohnten Lebensstandard aufrechterhalten zu können. Die Leistungsdynamik sorgt dafür, dass die BU-Rente regelmäßig erhöht wird, in der Regel jährlich oder alle paar Jahre. Dadurch bleibt der Versicherungsschutz inflationsgeschützt und passt sich den gestiegenen Kosten an. Die Beitragsdynamik betrifft die Höhe der Beiträge, die für die Berufsunfähigkeitsversicherung gezahlt werden. Durch die Beitragsdynamik steigen die Beiträge im Laufe der Zeit, meistens einmal im Jahr. Parallel dazu steigt dann aber auch deine Rentenhöhe, die du monatlich im Leistungsfall erhalten würdest.

Dabei sollte die Beitragsdynamik mindestens 3% betragen, um über eine Inflation von 2% zu liegen, die von der EZB obligatorisch angestrebt wird. Du hast aber auch die Möglichkeit eine Beitragsdynamik von 4% oder 5% mit reinzunehmen, weil du damit am flexibelsten bist. Denn du musst nicht jedes Jahr der Dynamik zustimmen und kannst auch mal ein Jahr widersprechen, wenn es ein Jahr mal etwas knapper in deiner Kasse zugeht. Wichtige Info dazu noch für dich: es gibt Anbieter, die dir erlauben beliebig oft „nein“ zur Beitragsdynamik zu sagen, sodass du wirklich das jedes Jahr auf Neue für dich entscheiden kannst.

Punkt acht: Berufliche Besonderheiten

In diesem Punkt möchte ich nochmal auf den Beruf eingehen, denn bei der Frage „Berufsunfähigkeit worauf achten“ ist es wichtig sich zu fragen, was für Risiken bringt mein Beruf mit und welche Besonderheiten gibt es in dieser Hinsicht? Diesen Abschnitt unterteile ich deswegen nochmal in spezifische Berufe ein und erläutere die Eigenheiten hinsichtlich der BU.

BU für Beamte 

Wenn man verbeamtet ist, denken viele immer, dass die Dienstunfähigkeitsversicherung eine separate Versicherung sei und es sich im keine BU handle. Das ist aber falsch! Von einer Dienstunfähigkeitsversicherung spricht man, wenn eine Berufsunfähigkeitsversicherung eine Dienstunfähigkeitsklausel beinhaltet. Es ist im Prinzip eine ganz normale BU, nur dass diese Klausel extra für Beamten noch dazu genommen werden kann und auch sollte. Als normaler Angestellter braucht man diese Dienstunfähigkeitsklausel auch gar nicht. Manche Versicherer bieten sogar die Möglichkeit an erst eine normale BU abzuschließen und dann hinterher die Dienstunfähigkeit mit dazu nehmen zu können, sobald man verbeamtet ist.

BU für Ärzte und Pflegeberufe

Eine BU für Ärzte oder Pflegekräfte sollte eine Infektionsklausel aufweisen. Was ist eine Infektionsklausel genau? Bist du Arzt und beispielsweise mit Corona infiziert und hast keine Symptome, bist du per Definition ja nicht berufsunfähig. Theoretisch könntest du noch arbeiten, da du körperlich und geistig fit bist. Da du aber mit Patienten zusammenarbeitest und diese vor eine Ansteckung schützen musst, würde hier ohne diese Infektionsklausel die Frage aufkommen: Bist du berufsunfähig oder nicht? Für viele Versicherer würde es sich hier um keinen Leistungsfall handeln. Ist die Infektionsklausel mit drin, wird bei einer ansteckenden Krankheit die BU definitiv ausgezahlt.

BU während der Ausbildungszeit

Bist du noch Schüler oder Student, kannst du bei den Versicherern eine BU mir besondere Konditionen bekommenn. Sprich du kannst einen Vertrag mit verminderten Anfangsbeiträgen abschließen kannst. Ob das wirklich Sinn macht, muss man im Einzelfall prüfen, denn oft zahlst du dann 5-7 Jahre vielleicht weniger Beträge. Nachdem du dann aber im Beruf bist, kommen dagegen dann höhere Beiträge auf dich zu, als wenn du eine normale BU abgeschlossen hättest.  

BU für unter 30-Jährige 

Viele Versicherer bieten sogenannte U30-Tarife an. Sprich für jemanden der unter 30 ist, gibt es vereinfachte Gesundheitsfragen, wo gewisse Punkte nicht so ausufernd abgefragt werden. Es werden dann nur die letzten 3 Jahre abgefragt, Das ist für dich natürlich von Vorteil, da du ja wirklich nur das angeben musst was abgefragt wird und manche Themen du dann außen vor lassen kannst sich nicht negativ auf die Risikobeurteilung auswirkt und du einen günstigeren Tarif im Endeffekt bekommst. Oft habe ich auch schon erlebt, dass dieser U30 Tarif dazu geführt hat, dass jemand eine BU bekommt, der mit den „normalen“ Gesundheitsfragen überhaupt keine BU oder Ausschlüsse bekommen hätte.

Alternativen zur BU

Was ist denn eigentlich, wenn die BU viel zu teuer ist oder ich auf Grund von Vorerkrankungen gar keine BU bekomme? Dann gibt es natürlich Alternativen, wie die Grundfähigkeitsversicherung. Sie stellt eine solide Alternative zur BU dar. Eine Grundfähigkeitsversicherung bietet eine Absicherung für den Fall, dass eine Person aufgrund von Beeinträchtigungen bestimmter Grundfähigkeiten ihren Beruf nicht mehr ausüben kann. Im Gegensatz zur Berufsunfähigkeitsversicherung, bei der die Arbeitsunfähigkeit aufgrund von Krankheit oder Unfall im Vordergrund steht, richtet sich die Grundfähigkeitsversicherung auf die Fähigkeiten des Versicherten aus, die für die Berufsausübung entscheidend sind. Möchtest du tiefer in das Thema eintauchen, kannst du das hier in einem anderen Blogartikel von mir noch mehr dazu erfahren.  

Finde mit uns die für dich passende BU

Ich weiß, das waren jetzt sehr viele umfangreiche Punkte zum Thema BU. Doch lasse dich davon nicht abschrecken! Denn wenn du eine BU abschließen möchtest, kannst du dich dazu von uns beraten lassen. Wir achten in unserer Beratung genaustens auf alle genannten Punkte, um dich durch den BU-Prozess führen zu können. In einem kostenlosen Erstgespräch das ganz unverbindlich ist, können wir uns zunächst erst einmal kennen lernen und die wichtigsten Facts zusammen abstecken.

Fazit

Fassen wir die Checkliste mal zusammen. Wichtig bei einer BU sind die Beantwortung der Gesundheitsfragen. Achte darauf, dass alles wirklich wahrheitsgemäß ausgefüllt wird und auch keine Behandlungen anstehen und laufende Behandlungen erst einmal abgewartet werden. Für einen BU Antrag ist außerdem die Berufseinstufung von hoher Bedeutung, wo man ggf. mit Fragebögen arbeiten kann. Achte zudem auf eine ausreichende Absicherung in Bezug zur Rentenhöhe, aber auch hinsichtlich der Laufzeit der BU. Im Idealfall hast du die BU bis zu deinem Renteneintrittsalter. Vergiss bei deiner Absicherungshöhe nicht, dass du sich bei der Krankenkasse selbst versichern musst und plane ggf. auch deine Elternzeit mit ein. Ganz wichtig ist in einem BU-Vertrag sind zudem der Verzicht auf die abstrakte Verweisung sowie die Nachversicherungsoption. Und auch die Beitrags- und Leistungsdynamik, denn die Inflation sollte auch mit in deiner BU einkalkuliert werden. Hast du berufliche Besonderheiten, sollten diese auch in deiner BU-Versicherung beachtet werden.

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