ETF-Sparplan von der Steuer absetzen

ETF-Sparplan von der Steuer absetzen

Hast du dich schon einmal gefragt, ob du deinen ETF-Sparplan von der Steuer absetzen kannst? Werden dir auf Social Media auch Werbeanzeigen ausgespielt, die zeigen, dass das möglich sei?

Die gute Nachricht ist: Ja, das ist möglich! Aber: Indirekt. In diesem Artikel erfährst du nicht nur, wie das ganze funktionieren kann, sondern auch ob diese Form der Altersvorsorge für dich Sinn macht.

Kann man einen ETF-Sparplan von der Steuer absetzen?

Die kurze Antwort ist: Nein. Den klassischen ETF-Sparplan, den man im Depot bespart, kann man nicht von der Steuer absetzen. Hierfür gibt es keine Freibeträge unter den Vorsorge-Aufwendungen. Die Besteuerung erfolgt normal nach der Kapitalertragssteuer. Pro Jahr hat man hier einen Freibetrag für Kapitalerträge von aktuell 1.000 € pro Person.

Es gibt in Deutschland aber eine einzige legitime Möglichkeit, Steuervorteile zu nutzen und gleichzeitig für deine Zukunft vorzusorgen. Und zwar eine ETF-Rürup oder auch ETF-Basisrente genannt. Hier besparst du ETFs in einem Rentenversicherungsmantel. Die Anlage bleibt die gleiche, nur der Mantel verändert die steuerliche Ausgestaltung, aber auch weitere Rahmenbedingungen.

Die steuerlichen Vorteile eines solchen ETF-Sparplans ergeben sich aus der Möglichkeit, die eingezahlten Beiträge als Sonderausgaben geltend zu machen. Damit minderst du dein zu versteuerndes Einkommen in deiner Steuererklärung und erhältst somit idealerweise etwas zurückerstattet – zahlst also insgesamt weniger Steuern. Das bedeutet im Klartext: Du behältst mehr von deinem hart verdienten Geld.

Was ist eine Rürup-Rente?

Bevor wir tiefer in die Welt der ETFs eintauchen, lass uns einen Blick auf die Rürup-Rente werfen. Die Rürup-Rente ist eine staatlich geförderte Altersvorsorge, die vor allem für Selbstständige und Freiberufler attraktiv ist.

Die Rürup-Rente wurde nach dem Wirtschaftswissenschaftler Bert Rürup benannt und ist auch als „Basisrente“ bekannt. Sie bietet eine solide Möglichkeit, für das Alter vorzusorgen und dabei von Steuervorteilen zu profitieren.

Der grundlegende Gedanke hinter der Rürup-Rente ist der gesetzlichen Rente sehr ähnlich. Du zahlst während deiner Erwerbstätigkeit regelmäßig Beiträge, die in einen Altersvorsorgevertrag fließen. Diese Beiträge sind steuerlich absetzbar, was bedeutet, dass du weniger Einkommensteuer zahlst. Dabei sind die Beiträge in der Ansparphase steuerlich begünstigt, während die spätere Rente besteuert wird.

Da die Rürup-Rente angelehnt ist an die gesetzliche Rente, bedeutet das im Umkehrschluss jedoch auch: Die Rente kann nur monatlich im Rentenalter ausgezahlt werden. Bei der gesetzlichen Rente kann man leider auch nicht sagen „Bitte einmal alles auszahlen, ich mache jetzt eine Weltreise“. Verständlich, denn der Staat möchte nicht, dass somit Rentner in die Sozialhilfe abrutschen und wir als Bürger dies wiederum mitfinanzieren müssen.  

Vor- und Nachteile einer Rürup-Rente

Die Rürup-Rente hat zweifellos ihre Vorzüge, aber sie ist nicht für jeden die beste Wahl. Lass uns die Vor- und Nachteile dieser Altersvorsorgemöglichkeit genauer betrachten:

Vorteile der Rürup-Rente:

Steuervorteile: Die steuerliche Absetzbarkeit der Beiträge ist ein großer Pluspunkt. Du zahlst weniger Einkommensteuer, was dein Nettogehalt steigert.

Langlebigkeitsrisiko: Die Rürup-Rente ist eine langfristige Anlageform, die dir im Alter eine zusätzliche Einkommensquelle bietet. Da sie nur monatlich ausbezahlt wird, deckt sie das Langlebigkeitsrisiko. Solltest du Älter werden als gedacht und das Kapital schon aufgebraucht sein, dann zahlt die Rürup-Rente weiterhin eine monatliche Rente – unabhängig davon wie alt du wirst oder wie viel Kapital noch übrig ist.

Insolvenzgeschützt: Insbesondere für Selbstständige ein wichtiges Thema! Im Depot hast du keinen Insolvenzsschutz. Sprich, wenn du insolvent gehst oder auch Sozialhilfe beantragen musst zählt es als Privatvermögen und muss erstmal aufgebraucht werden. Was für die Altersvorsorge fatal ist. Eine Rürup-Rente darf nicht angefasst werden im Falle von Insolvenz oder Sozialhilfe Beantragung.

Nachteile der Rürup-Rente:

Geringe Flexibilität in der Ansparphase: Einmal eingezahlte Beiträge können nicht ohne Weiteres wieder entnommen werden.

Auszahlung nur als monatliche Rente möglich: Die Auszahlung kann nur als monatliche, regelmäßige Rente erfolgen. Analog zur gesetzlichen Rente.

Besteuerung der Rente: Die spätere Rentenauszahlung ist steuerpflichtig, was die Rendite mindern kann. In der Regel hat man jedoch einen geringeren Steuersatz durch die geringe gesetzliche Rente oder wenn man selbstständig ist durch keinerlei gesetzliche Rente.

Vererbarkeit: Wie bei der gesetzlichen Rente auch (Stichwort Witwen-Rente & Co), kann das Kapital nur ein Ehepartner und kindergeldpflichtige Kinder vererbt werden. Weitere Erben sind nicht möglich.

Du willst dich zur ETF-Basisrente oder auch anderen (ETF)-Rentenversicherungen informieren und herausfinden, was am Besten zu dir passt und welche verschiedenen Anbieter und Möglichkeiten es gibt? 

Dann komm zu uns in die Beratung. Wir sind Profis beim Thema Altersvorsorge und schauen uns das Thema gerne gemeinsam mit dir an. Wir arbeiten 100% unabhängig . Das Erstgespräch ist immer kostenfrei. Um einen Einblick in unsere Arbeit zu erhalten, schau dir gerne mal unsere Google-Bewertungen an. Wir freuen uns auf dich!

Sollte ich lieber einen ETF-Sparplan wählen?

Jetzt, da wir die Grundlagen der Rürup-Rente kennen, werfen wir einen Blick auf ETF-Sparpläne und überlegen, ob sie eine bessere Option für dich sein könnten.

Vorteile eines ETF-Sparplans:

Breite Diversifikation: ETFs ermöglichen es dir, in eine breite Palette von Vermögenswerten zu investieren, was das Risiko streut. Jedoch hat man in der Rürup-Rente mittlerweile auch eine recht breite Palette.

Niedrige Kosten: ETFs sind in der Regel kostengünstiger als die Rürup-Rente. Jedoch übernimmt die Rentenversicherung das Ablaufmanagement und Rebalancing. Wenn man mehr als 100 € monatlich investierst sollte man sich auch anschauen, ob man nicht einen Honorartarif macht.

Flexibilität: Du kannst deine Investitionen in ETFs je nach Bedarf anpassen und Geld entnehmen, ohne steuerliche Nachteile.

Steuerliche Vorteile: Durch die richtige Auswahl von Altersvorsorge-ETFs kannst du ebenfalls Steuervorteile nutzen

Nachteile eines ETF-Sparplans:

Keine Garantien: Anders als bei einer Rürup-Rente gibt es keine Möglichkeit einer garantierten Mindestrente. Die Rendite hängt von den Entwicklungen an den Finanzmärkten ab.

Keine Abdeckung des Langlebigkeitsrisiko: Solltest du älter werden als geplant, es unerwartete Schwankungen im Depot geben oder eine hohe Inflation, dann kann es sein, dass dein ETF-Depot für die Altersvorsorge nicht ausreicht. Dieses Risiko deckt eine ETF-Rentenversicherung, wie eben die ETF-Rürup-Rente oder eine private ETF-Rentenversicherung.

Keine steuerliche Förderung: Du kannst einen ETF-Sparplan im Depot nicht von der Steuer absetzen.

Für wen kann eine Rürup-Rente interessant sein?

Die Rürup-Rente kann für bestimmte Zielgruppen besonders attraktiv sein. Dazu gehören insbesondere:

Selbstständige und Freiberufler: Da sie in der Regel nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, bietet die Rürup-Rente eine wichtige Möglichkeit zur Altersvorsorge.

Besserverdienende: Je höher dein Einkommen ist, desto mehr Steuervorteile kannst du durch die Rürup-Rente nutzen.

Langfristig Orientierte: Die Rürup-Rente ist eine langfristige Anlage und eignet sich am besten für diejenigen, die über einen langen Zeitraum für ihre Altersvorsorge planen.

Fazit

Beide Altersvorsorge-Optionen haben ihre Vor- und Nachteile, und die beste Wahl hängt von deinen individuellen finanziellen Zielen und Bedürfnissen ab. Wenn du die Flexibilität und die Chancen auf höhere Renditen suchst, könnte ein ETF-Sparplan die richtige Wahl für dich sein.

Die Rürup-Rente ist hingegen eine solide Option für Selbstständige und Besserverdienende, die von den steuerlichen Vorteilen profitieren möchten. Allerdings ist sie weniger flexibel und mit einer Besteuerung der späteren Rente verbunden. Letztendlich ist es ratsam, professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, um die beste Entscheidung für deine persönliche Situation zu treffen. Dein finanzieller Erfolg in der Zukunft hängt von der richtigen Wahl ab, also handle klug und sorge für deine Altersvorsorge vor!

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